ADFC-Fahrradklima-Test 2014 — Bewertung für den Landkreis Esslingen

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Pres­se­er­klä­rung vom 10.02.2015

Zum heu­te vor­ge­stell­ten Ergeb­nis des ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Tests: Die Städ­te im Land­kreis schnei­den sehr unter­schied­lich ab – Luft nach oben haben alle

Heu­te wur­den in Ber­lin die Ergeb­nis­se des ADFC-Fahr­rad­kli­ma-Test 2014 ver­kün­det. Der Test wird durch die wach­sen­de Zahl von Men­schen, die Bewer­tun­gen abge­ben, immer reprä­sen­ta­ti­ver und für die Rad­ver­kehrs­för­de­rung in den Kom­mu­nen immer wich­ti­ger. 100.000 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer hat­ten sich in den letz­ten Mona­ten durch einen kom­ple­xen Fra­ge­bo­gen gear­bei­tet und ihre Wohn­or­te nach deren Fahr­rad­freund­lich­keit bewer­tet. Im Land­kreis Ess­lin­gen konn­ten fol­gen­de Städ­te und Gemein­den bewer­tet wer­den: Ess­lin­gen, Fil­der­stadt, Kirch­heim unter Teck, Kön­gen, Lein­fel­den-Ech­ter­din­gen und Ost­fil­dern. Mat­thi­as Gastel war bei der heu­ti­gen Preis­ver­lei­hung in Ber­lin dabei und hat sich die Bewer­tun­gen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger genau­er ange­schaut:

Zu Ess­lin­gen: Die „Kreis­haupt­stadt“ erziel­te mit der Schul­no­te 4,2 die schlech­tes­te Wer­tung unter den Kom­mu­nen des Land­krei­ses und den letz­ten Platz unter den baden-würt­tem­ber­gi­schen Städ­ten ent­spre­chen­der Grö­ßen­ord­nung. „Hier zeigt sich ein erheb­li­cher Nach­hol­be­darf in Sachen Rad­ver­kehrs­för­de­rung, ins­be­son­de­re, was Rad­we­ge und Rad­fahr­strei­fen angeht“, kom­men­tiert Mat­thi­as Gastel, der in sei­ner Frak­ti­on für die Fahr­rad­po­li­tik zustän­dig ist.

Zu Fil­der­stadt: Die zweit­größ­te Stadt des Land­krei­ses erhielt die rad­po­li­ti­sche Schul­no­te 2,7. Unter den 41 Städ­ten ver­gleich­ba­rer Grö­ßen­ord­nung in Baden-Würt­tem­berg ist dies der ers­te Platz und bun­des­weit der sieb­te von 292. „Dazu gra­tu­lie­re ich herz­lich. Auch wenn es in Fil­der­stadt noch Ver­bes­se­rungs­po­ten­ti­al gibt, zeigt die Bewer­tung doch, dass der Kurs stimmt und der Rad­ver­kehr ernst genom­men wird“, so Gastel, der selbst aus Fil­der­stadt stammt. Beson­ders posi­tiv bewer­tet wer­den die Wer­bung fürs Rad­fah­ren, die Weg­wei­sun­gen und der Spaß­fak­tor. Bemän­gelt wird, dass es kei­ne Leih­fahr­rä­der gibt – dies wird sich jedoch in abseh­ba­rer Zeit ändern.

Zu Kirch­heim: Die Stadt an der Teck schnei­det mit der Schul­no­te 3,1 und dem drit­ten Platz von ins­ge­samt 41 ver­gleich­bar gro­ßen Städ­ten in Baden-Würt­tem­berg gut ab. „Die Teil­neh­mer an der Umfra­ge wür­di­gen damit vor allem das in jüngs­ter Zeit ver­stärk­te Enga­ge­ment der Stadt zur För­de­rung des Rad­ver­kehrs. Die Beno­tung dürf­te Ansporn sein, die­sen Weg wei­ter zu gehen“, hebt Mat­thi­as Gastel her­vor.

Zu Kön­gen: Die Gemein­de ist erst­mals in der Bewer­tung dabei und erhält für ihre Rad­po­li­tik die Schul­no­te 3,9. Dazu Mat­thi­as Gastel: „Aus den Ein­zel­be­wer­tun­gen wird der Wunsch nach einem höhe­ren Stel­len­wert des Rad­ver­kehrs deut­lich.“

Zu Lein­fel­den-Ech­ter­din­gen: Mit der Schul­no­te 3,6 und einem mitt­le­ren Platz unter den Städ­ten ver­gleich­ba­rer Ein­woh­ner­zahl bewegt sich Lein­fel­den-Ech­ter­din­gen im unspek­ta­ku­lä­ren Mit­tel­feld – und hat sicher­lich noch Poten­ti­al nach oben.

Zu Ost­fil­dern: Auch Ost­fil­dern bewegt sich im Mit­tel­feld ver­gleich­bar gro­ßer Städ­te und erhält dafür die Schul­no­te 3,5. Posi­tiv gese­hen wird, dass in jüngs­ter Zeit beson­ders viel für den Rad­ver­kehr getan wur­de. „Da bin ich mal sehr gespannt, ob sich das auf die Bewer­tung im nächs­ten Test aus­wirkt.“

Fazit: „Wel­che Rol­le der Rad­ver­kehr in einer Kom­mu­ne spielt hat nicht nur mit der Bevöl­ke­rung, bei­spiels­wei­se dem Anteil von Stu­die­ren­den zu tun. Und der Ein­fluss der Topo­gra­fie nimmt im Zeit­al­ter der Pedelecs ab. Immer ent­schei­den­der kommt es dar­auf an, ob eine Kom­mu­ne dem Rad­ver­kehr einen siche­ren Platz im Stra­ßen­raum ein­räumt, ob es direk­te Rad­ver­kehrs­ver­bin­dun­gen und attrak­ti­ve Abstell­an­la­gen an zen­tra­len Orten wie bei­spiels­wei­se Bahn­hö­fen, Schu­len und Betrie­ben gibt. Die Städ­te und Gemein­den kön­nen also viel dafür tun, dass der Rad­ver­kehrs­an­teil steigt. Dies wirkt sich dann auch posi­tiv auf die inner­ört­li­chen Umwelt­be­las­tun­gen aus. Die Arbeits­ge­mein­schaft fahr­rad­freund­li­cher Kom­mu­nen Baden-Würt­tem­berg gibt dafür wert­vol­le und in der Pra­xis bewähr­te Tipps.“