In der Stadtbahn-Werkstatt

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05.07.2019

Eigene Lösungen gesucht

Mit mei­nem Team und ver­kehrs­po­li­tisch inter­es­sier­ten Mit­glie­dern der Grü­nen war ich bei den Stutt­gar­ter Stra­ßen­bah­nen (SSB).

Erst haben wir uns mit SSB-Chef Tho­mas Moser und Pla­nern über den Aus­bau des Stadt­bahn- und Bus­net­zes in der Regi­on aus­ge­tauscht. Bei­de Sys­te­me des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs erle­ben seit Jah­ren einen deut­li­chen Auf­schwung. So wird das Stadt­bahn­netz bald wie­der den Umfang des eins­ti­gen Stra­ßen­bahn­net­zes aus dem Jahr 1962 errei­chen, das teil­wei­se für die „auto­ge­rech­te Stadt“ wei­chen muss­te. Vie­le Erwei­te­run­gen fin­den im Stutt­gar­ter Umland statt, so mit dem Bau der U 6 zum Flug­ha­fen. Das Bus­an­ge­bot wird ab Dezem­ber durch neue Express­bus­li­ni­en ergänzt. So wird die Linie X7 die tra­di­tio­nel­le Bus­li­nie 77 ergän­zen. Sie wird unter der Woche im Halb­stun­den­takt von Hart­hau­sen über Bon­lan­den, Plat­ten­hardt und Stet­ten nach Deger­loch fah­ren. Durch Aus­las­sen vie­ler Hal­te­stel­len und (im Gegen­satz zur Linie 77) des Stadt­teils Ech­ter­din­gen wird sie etwa 13 Minu­ten schnel­ler sein. Wei­te­re X‑Linien wer­den Sin­del­fin­gen-Feu­er­bach, Flug­ha­fen-Ober­türk­heim und Zuffen­hau­sen-Waib­lin­gen mit­ein­an­der ver­bin­den. Aus Sicht der SSB muss der Bus­ver­kehr in der Regi­on durch mehr Bus­spu­ren und Bevor­rech­ti­gun­gen an Ampeln beschleu­nigt und in sei­ner Pünkt­lich­keit ver­bes­sert wer­den. Die Bus­flot­te besteht fast zur Hälf­te aus Euro 6‑Dieselbussen. Dar­un­ter befin­den sich auch 20 Hybrid­bus­se und weni­ge Brenn­stoff­zel­len­bus­se. Mit E‑Bussen tun sich die SSB noch schwer, da die Lini­en über­wie­gend sehr lang und die Topo­gra­fie in und um Stutt­gart anspruchs­voll ist. In den nächs­ten zwei Jah­ren wer­den aber eini­ge E‑Busse zu Ver­suchs­zwe­cken ein­ge­führt. Als Ver­suchs­stre­cke dient die der Linie „X1“ zwi­schen Cannstatt und der Innen­stadt.

Dann waren wir in der Haupt­werk­statt für „schwe­re Repa­ra­tu­ren“ (in Abgren­zung zur War­tung), die uns von ihrer Grö­ße und dem Leis­tungs­um­fang beein­druckt hat. Die SSB müs­sen viel impro­vi­sie­ren, also Ersatz­tei­le sel­ber her­stel­len, da die­se schwer bis über­haupt nicht zu kau­fen sind. Dies gilt ins­be­son­de­re für die Ver­klei­dung. Die Ble­che wer­den geschnit­ten, gebo­gen und ver­schweißt. Damit leis­tet die Werk­statt einen wesent­li­chen Bei­trag zur Ver­füg­bar­keit der Fahr­zeu­ge und zur hohen Zufrie­den­heit der Fahr­gäs­te mit den Stadt­bah­nen.