Innovationen in der Bahntechnik: Hybridantrieb

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Bodensee Regionalverkehr
Das Bild zeigt eine her­kömm­li­che Die­sel­lok, hier im Ein­satz auf der nicht elek­tri­fi­zier­ten Boden­see­gür­tel­bahn.

 

Der Schie­nen­ver­kehr ist von „Natur aus“ eine äußerst ener­gie­ef­fi­zi­en­te und umwelt­freund­li­che Art der Fort­be­we­gung. Dies begrün­det sich bei­spiel­wei­se dar­in, dass die zwi­schen Rad und Schie­ne auf­tre­ten­de Rei­bung deut­lich gerin­ger ist, als die Rei­bung zwi­schen Gum­mi und Asphalt im Stra­ßen­ver­kehr. Doch auf die­sem Vor­teil ruht sich die Bahn­bran­che nicht aus. Zahl­rei­che neue Inno­va­tio­nen sol­len hel­fen, den Schie­nen­ver­kehr noch emis­si­ons­är­mer zu machen. In loser Fol­ge wer­den im News­let­ter eini­ge aktu­el­le Tech­no­lo­gien kurz vor­ge­stellt, die das Zug­fah­ren der Zukunft noch öko­lo­gi­scher machen sol­len. Heu­te stel­len wir das Hybrid­an­triebs­kon­zept vor:

Fahr­zeu­ge, die sowohl über einen Ver­bren­nungs­mo­tor als auch einen Elek­tro­mo­tor ver­fü­gen, wer­den als Hybrid­fahr­zeu­ge bezeich­net. Dabei treibt der Elek­tro­mo­tor meist das Fahr­zeug mit Ener­gie aus einem Bat­te­rie­spei­cher an. Der Ver­bren­nungs­mo­tor hin­ge­gen hat die Auf­ga­be, den Bat­te­rie­spei­cher gege­be­nen­falls zu laden sowie bei höhe­ren Geschwin­dig­kei­ten den Antrieb zu über­neh­men. Was beim Auto und Bus bereits Ein­satz­rei­fe erlangt hat, wird auch beim Schie­nen­ver­kehr für Die­sel­stre­cken ener­gisch ver­folgt.

Man ver­spricht sich davon im Zug­ver­kehr eine Ener­gie­ein­spa­rung von ca. 18%, was sowohl aus öko­lo­gi­scher wie auch wirt­schaft­li­cher Sicht ein gro­ßer Schritt wäre. Gera­de in der aktu­el­len Debat­te um Schie­nen­lärm ist aber auch ein wei­te­rer Vor­zug zu nen­nen: gegen­über einem kon­ven­tio­nel­len Die­sel­trieb­zug las­sen sich Lärm­min­de­run­gen von bis zu 5 dB(A) bei der Anfahrt und bis zu 20 dB(A) im Stand errei­chen. Wei­ter­hin steht durch gleich­zei­ti­ges Nut­zen bei­der Motor­ar­ten eine hohe kurz­fris­ti­ge Antriebs­leis­tung zur Ver­fü­gung, was beim Abbau von Ver­spä­tun­gen hilf­reich sein kann.

Doch bis zur Seri­en­rei­fe sind noch Her­aus­for­de­run­gen zu über­win­den. Eine ein­fa­che Über­tra­gung der Hybrid­sys­te­me von Auto oder Bus auf den Zug ist lei­der nicht ohne wei­te­res mög­lich, da Antrie­be im Schie­nen­ver­kehr über­wie­gend deut­lich höhe­re Leis­tun­gen erbrin­gen müs­sen. Daher muss zum Bei­spiel noch an Ener­gie­spei­chern gear­bei­tet wer­den. Ein Test­be­trieb in einem Nah­ver­kehrs­trieb­wa­gen auf der Stau­den­bahn (Regi­on Augs­burg) bestä­tig­te aller­dings bereits die hohen Erwar­tun­gen an die Tech­no­lo­gie.