Keine Förderung der ETCS-Erprobung: Bund liefert auf Nachfrage Begründung

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04.05.2017

Pres­se­infor­ma­ti­on

Ob sich mit dem Zug­be­ein­flus­sungs­sys­tem ETCS tat­säch­lich der Ver­spä­tungs­an­stieg auf der Stamm­stre­cke der S‑Bahn abbau­en lässt, wird sich wohl so schnell nicht in der Pra­xis be- oder wie­der­le­gen las­sen. Denn der Antrag des Dit­zin­ger Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­mens Tha­les, in ein För­der­pro­gramm des Bun­des auf­ge­nom­men zu wer­den, war abschlä­gig beschie­den wor­den. Tha­les woll­te die eigent­lich für den Hoch­ge­schwin­dig­keits­ver­kehr ent­wi­ckel­te Tech­nik auf dem Abschnitt zwi­schen Renn­in­gen und Weil der Stadt prak­tisch erpro­ben. Eine inhalt­li­che Begrün­dung für die Ableh­nung des För­der­an­trags wur­de nicht genannt. Die Bun­des­re­gie­rung teil­te auf Anfra­ge des Grü­nen-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mat­thi­as Gastel nun mit, dass “eine Erpro­bung die­ser Sys­te­me auf Neben­stre­cken kei­nen Erkennt­nis­ge­winn erwar­ten” las­se. In frü­he­ren Ant­wor­ten auf ent­spre­chen­de Anfra­gen des Abge­ord­ne­ten aus Fil­der­stadt hat­te der Bund kei­ne Zwei­fel an der Eig­nung der vor­ge­se­he­nen Test­stre­cke zu erken­nen gege­ben. Er hat­te viel­mehr mit­ge­teilt, dass ihm über die­se “stark fre­quen­tier­ten und teil­wei­se ein­glei­si­gen Abschnitt” kei­ne aus­rei­chen­den Infor­ma­tio­nen vor­lä­gen. 

Zu den Akten gelegt ist die Hoff­nung, mit ETCS eine höhe­re Ver­läss­lich­keit der S‑Bahn zu errei­chen, damit noch nicht. Der Ver­band Regi­on Stutt­gart hat kürz­lich gemein­sam mit dem Land und der Deut­schen Bahn eine Mach­bar­keits­stu­die in Auf­trag gege­ben. Damit sol­len die tech­ni­schen Anfor­de­run­gen und ein mög­li­cher Rah­men für die Kos­ten und den Umset­zungs­zeit­raum abge­steckt wer­den. Mit­te 2018 sol­len auf Grund­la­ge der Stu­di­en­ergeb­nis­se wei­te­re Beschlüs­se gefasst wer­den.