Programm für Barrierefreiheit deutlich unterambitioniert

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Bahnhof Lindau 1

31.07.2015

Mat­thi­as Gastel, Spre­cher für Bahn­po­li­tik der Bun­des­tags­frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen, erklärt zum von Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Dob­rindt ange­kün­dig­ten Moder­ni­sie­rungs­pro­gramm für die Bar­rie­re­frei­heit von Kleinst­bahn­hö­fen mit weni­ger als 1.000 Rei­sen­den pro Tag:

Es ist gut, dass der Minis­ter Hand­lungs­be­darf in Sachen bar­rie­re­frei­er Mobi­li­tät auf der Schie­ne erkennt. Das Pro­gramm mit ein­ma­lig 50 Mil­lio­nen Euro ist jedoch deut­lich unter­am­bi­tio­niert. Dabei sind selbst mit­tel­gro­ße Bahn­hö­fe häu­fig weit davon ent­fernt, bar­rie­re­frei zu sein. 43 Pro­zent aller Bahn­stei­ge wei­sen bes­ten­falls die vor­ge­schrie­be­ne, aber für Men­schen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kung unzu­rei­chen­de Min­dest­hö­he auf. Sehr vie­le Bahn­stei­ge sind nicht stu­fen­los erreich­bar. Und ledig­lich 100 von ins­ge­samt 5.400 Bahn­sta­tio­nen erfah­ren jähr­lich in Sachen Bar­rie­re­frei­heit Ver­bes­se­run­gen. Da muss der Minis­ter sein Pro­gramm ordent­lich auf­sto­cken und auf Bahn­hö­fe aller Grö­ßen­ord­nun­gen aus­wei­ten, wenn er es ernst meint. Und er muss das gesam­te Bahn­hofs­um­feld berück­sich­ti­gen – von Infor­ma­ti­on und Ser­vice bis hin zur bau­li­chen Gestal­tung. Bis zur wirk­li­chen Bar­rie­re­frei­heit bei der Bahn ist es noch ein stei­ler Weg. Im Tem­po des Minis­ters ist der Weg nicht nur steil, son­dern auch lang.