Ein Unternehmen steht unter Strom

09.08.2022

Besuch bei Varta in Ellwangen

Var­ta ist ver­mut­lich allen ein Begriff. Dass es sich um ein Unter­neh­men aus der Regi­on mit hoher Inno­va­ti­ons­kraft und viel­fäl­ti­gen Pro­duk­ten rund um Spei­cher­me­di­en für Strom han­delt, ist womög­lich nicht allen bekannt. Nach drei­ein­halb Jah­ren habe ich es wie­der besucht.

Rund 4.800 Men­schen arbei­ten für Var­ta, davon 1.300 am größ­ten Stand­ort, also in Ell­wan­gen. Der Jah­res­um­satz liegt bei nahe­zu 900 Mil­lio­nen Euro. Die Haus­halts­bat­te­rien bei­spiels­wei­se für Fern­be­die­nun­gen und Com­pu­ter-Mäu­se, die es in jedem Super­markt zu kau­fen gibt, sind ver­mut­lich allen Verbraucher*innen bekannt. Doch bei eini­gen Bat­te­rien ist Var­ta regio­nal oder sogar inter­na­tio­nal füh­rend, so bei Mikro­bat­te­rien, die unter ande­rem in Hör­ge­rä­ten zum Ein­satz kom­men. Die­se wer­den in Ell­wan­gen pro­du­ziert. Dort befin­det sich auch die For­schung und Ent­wick­lung des Unter­neh­mens und es wer­den Pro­to­ty­pen von Lithi­um-Ionen-Rund­zel­len her­ge­stellt. Rund­zel­len wei­sen, so Var­ta, eine beson­ders hohe Ener­gie­dich­te bei zugleich hoher Sicher­heit auf. Ein stark wach­sen­des Seg­ment stel­len Strom­spei­cher dar, die in Kom­bi­na­ti­on mit Pho­to­vol­ta­ik genutzt wer­den. Strom aus Solar­an­la­gen, der nicht unmit­tel­bar benö­tigt wird, kann damit zu ande­ren Zei­ten genutzt wer­den. Geforscht wird an Spei­cher­me­di­en unter­schied­lichs­ter Zell­che­mie. Dar­un­ter befin­den sich Fest­kör­per­bat­te­rien, die als unbrenn­bar gel­ten und für die weni­ger pro­ble­ma­ti­sche Roh­stof­fe ver­wen­det wer­den. Für Stra­ßen­fahr­zeu­ge sind die Pro­duk­te von Var­ta ins­be­son­de­re für Pre­mi­um-Pkw, Sport­wa­gen und Motor­rä­der inter­es­sant. Der Grund liegt dar­in, dass die Batterien/Akkus „viel Power“ im hohen Dreh­be­reich, aber kei­ne grö­ße­re Reich­wei­te als die der Kon­kur­renz ermög­li­chen.

Selbst­ver­ständ­lich spra­chen wir inten­siv auch über Fra­gen der Nach­hal­tig­keit. Var­ta hat gera­de einen Nach­hal­tig­keits­re­port vor­ge­legt. Dabei, so das Unter­neh­men, ori­en­tiert es sich an den beson­ders rele­van­ten Nach­hal­tig­keits­zie­len der Ver­ein­ten Natio­nen. Wir the­ma­ti­sier­ten die Roh­stoff­fra­gen, das Recy­cling und die Ener­gie­aspek­te.

Den Ter­min bei Var­ta habe ich mit mei­nem Land­tags­kol­le­gen Mar­tin Grath wahr­ge­nom­men. Nach dem Gespräch mit einem Unter­neh­mens­ver­tre­ter konn­ten wir uns die Pro­duk­ti­on anschau­en. Schließ­lich besuch­ten wir noch die Aus­bil­dungs­werk­statt. Dort wer­den 30 Azu­bis im tech­ni­schen und im Metall­be­reich aus­ge­bil­det, wie uns der Aus­bil­dungs­lei­ter erklär­te.