(Freiburg -) Breisach – Colmar nimmt Kontur an

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26.03.2021

Aktueller Planungsstand für Reaktivierung

Zwi­schen Brei­sach auf der deut­schen und Col­mar auf der fran­zö­si­schen Sei­te des Rheins fah­ren schon lan­ge kei­ne Züge mehr. Ende des zwei­ten Welt­kriegs wur­de die Rhein­brü­cke zer­stört und damit die Bahn­ver­bin­dung zwi­schen bei­den Orten unter­bro­chen. Das soll sich wie­der ändern. Die Pla­nun­gen lau­fen. Hier ein aktu­el­ler Sach­stands­be­richt:

Nach zwei Mach­bar­keits­stu­di­en sind die Pla­nun­gen (Leis­tungs­pha­se 1 und 2) ange­lau­fen. Es fan­den zwei poli­ti­sche Len­kungs­kreis­sit­zun­gen und meh­re­re Pla­nungs- und Abstim­mungs­ter­mi­ne zwi­schen der Deut­schen Bahn (DB) und der fran­zö­si­schen SNCF statt. Es wur­de über denk­ba­re Fahr­plan­kon­zep­te und mög­li­che Tras­sie­run­gen gespro­chen. Der aktu­el­le Sach­stand ist, dass zwi­schen Frei­burg und Col­mar im Stun­den­takt gefah­ren wer­den soll, der in den Haupt­ver­kehrs­zei­ten auf einen Halb­stun­den­takt ver­dich­tet wird. Die ursprüng­li­che Idee, dass teil­wei­se nur zwi­schen Col­mar und Brei­sach gefah­ren wird und dann die Opti­on zum Umstieg in die Breis­gau-S-Bahn Rich­tung Frei­burg besteht, wird nicht wei­ter­ver­folgt. Alle Ver­bin­dun­gen sol­len statt­des­sen durch­ge­bun­den wer­den. Nun wird eine Betriebs­pro­gramm­stu­die erstellt, mit­tels derer der exak­te Infra­struk­tur­be­darf ermit­telt wird. Auf der ein­glei­si­gen Stre­cke zwi­schen Frei­burg und Brei­sach wer­den vor­aus­sicht­lich zwei zwei­glei­si­ge Abschnit­te erfor­der­lich wer­den. Um eine Rei­se­zeit von unter 45 Minu­ten zu errei­chen und damit gegen­über dem Auto wett­be­werbs­fä­hig zu wer­den, ist auf fran­zö­si­scher Sei­te eine fahr­ba­re Geschwin­dig­keit von 100 Stun­den­ki­lo­me­ter not­wen­dig. Dies gilt als nicht tri­vi­al ange­sichts der Tat­sa­che, dass die Stre­cke der­zeit nur von Güter­zü­gen im Schne­cken­tem­po befah­ren wird. Wel­che Fahr­zeu­ge ein­ge­setzt wer­den sol­len ist noch offen. Zuvor muss geklärt wer­den, ob der fran­zö­si­sche Abschnitt elek­tri­fi­ziert wer­den soll. Alter­na­tiv kom­men auch bat­te­rie­elek­tri­sche Züge oder sol­che mit Brenn­stoff­zel­len in Fra­ge. Auf deut­scher Sei­te wur­de die Stre­cke bis Brei­sach kürz­lich mit Ober­lei­tun­gen ver­se­hen.

Ende 2022 soll ein Inbe­trieb­nah­me­jahr defi­niert wer­den. Zuletzt war von frü­hes­tens 2028 oder auch 2030 die Rede.

Zuvor muss aber noch eine ent­schei­den­de Hür­de über­wun­den wer­den: Der Nach­weis der Wirt­schaft­lich­keit. Ohne einen sol­chen gibt es kei­ne Finan­zie­rung.