Wie die Polizeiarbeit aktuell aussieht

16.03.2022

Gespräch im Polizeirevier Filderstadt

Dicht besie­del­te Fil­der, stark befah­re­ne Ver­kehrs­ach­sen, Demos und vie­les mehr zeich­nen das Poli­zei­re­vier Fil­der­stadt und die­se unge­wöhn­li­chen Zei­ten aus. Wie steht es da um die Arbeit der Poli­zei? Ich traf mich mit dem Revier­lei­ter und sei­nem Stell­ver­tre­ter zum Gespräch.

Fast genau seit einem Jahr ist Stef­fen Schmidt der Lei­ter des Reviers Fil­der­stadt, das auch für Lein­fel­den-Ech­ter­din­gen, Ost­fil­dern, Neu­hau­sen auf den Fil­dern und Den­ken­dorf zustän­dig ist. Schmidt lös­te Tho­mas Pit­zin­ger ab, der nach fast 45 Dienst­jah­ren in den Ruhe­stand getre­ten war. Sei­ne Sta­tio­nen in Stich­wor­ten: Bereit­schafts­po­li­zei, Ver­kehrs­po­li­zei, Füh­rungs- und Ein­satz­stab, Innen­mi­nis­te­ri­um Sach­be­reich Per­so­nal­ent­wick­lun­g/Aus- und Fort­bil­dung – und nun, seit dem 1. April 2021, in Fil­der­stadt.

Von den 156 Stel­len (gerech­net in Voll­zeit­äqui­va­len­ten) für das Revier mit knapp 150.000 Einwohner*innen sind aktu­ell ins­be­son­de­re auf­grund von Eltern­zeit, Stu­di­um und Abord­nun­gen nicht alle der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter tat­säch­lich ver­füg­bar. Hin­zu kom­men meh­re­re Aus­zu­bil­den­de, die sich im Prak­ti­kum befin­den. Mei­ne Gesprächs­part­ner äußer­ten sich zufrie­den mit der Ein­stel­lungs­of­fen­si­ve des Lan­des und spra­chen sich für deren Fort­füh­rung aus. Gleich­zei­tig ver­wie­sen sie auf die hohen Belas­tun­gen. Die­se stün­den gleich mehr­fach im Zusam­men­hang mit Coro­na. So gehe es um Eigen­schutz und es sei­en Krank­heits- und Qua­ran­tä­ne-Aus­fäl­le zu bekla­gen. Zugleich sei­en die Ver­samm­lun­gen (umgangs­sprach­lich Spa­zier­gän­ge) gegen die Coro­na-Poli­tik sehr kräf­t­ein­ten­siv. Ver­kehrs­un­fäl­le und ‑über­wa­chung sei­en auf den Fil­dern ein kon­stant gro­ßes The­ma, wäh­rend die Cyber­kri­mi­na­li­tät stän­dig zuneh­me. Die Anzahl der Woh­nungs­ein­brü­che sei in der Coro­na-Zeit gesun­ken, da vie­le Men­schen zuhau­se wären und auch für Gewalt­kri­mi­na­li­tät im öffent­li­chen Raum gebe es aktu­ell kei­ne beson­de­ren Brenn­punk­te. Der Umgang mit psy­chisch auf­fäl­li­gen Per­so­nen ent­wi­ckelt sich zu einem immer häu­fi­ge­ren und sehr auf­wen­di­gen Arbeits­feld.

Die Aus­stat­tung der Poli­zei sei in den letz­ten Jah­ren deut­lich bes­ser gewor­den, wenn­gleich es nach wie vor Opti­mie­rungs­mög­lich­kei­ten gäbe.

Am Ende des Gesprächs habe ich der Poli­zei für ihre Arbeit gedankt und anschlie­ßend eini­ge Bit­ten und Anre­gun­gen ans Land wei­ter gelei­tet.