Mit dem Fachmann durch Streuobstwiesen

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29.08.2017

Lebens­raum und Kul­tur­land­schaft

Mit dem natur­schutz­po­li­ti­schen Spre­cher der Grü­nen im Land­tag als Refe­rent hat­te ich zu einem Streu­obst­wie­sen­spa­zier­gang nach Neuf­fen ein­ge­la­den. Dabei erga­ben sich vie­le span­nen­de und teil­wei­se auch kon­tro­ver­se Debat­ten.

Mar­kus Rös­ler, durch den Nabu sozia­li­siert und in der Land­tags­frak­ti­on für Natur­schutz­po­li­tik zustän­dig, ver­steht etwas vom Fach. Das wur­de schnell deut­lich, als er gegen­über des Hohen­neuf­fen von der öko­lo­gi­schen Wer­tig­keit der Streu­obst­wie­sen zu spre­chen begann. Für die meis­ten der zahl­rei­chen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die der Ein­la­dung gefolgt waren, gab es neue Infor­ma­tio­nen. So bei­spiels­wei­se die, dass der Specht nur die­je­ni­gen Obst­bäu­me für sei­nen Höh­len­bau nutzt, deren Stamm min­des­tens 1,70 oder 1,80 Meter bis zum ers­ten Ast hoch sei. Wei­te­re The­men waren das Dün­gen der Bäu­me (ja, ist not­wen­dig, aber zuvor soll­te die Erde ana­ly­siert wer­den) und die Ver­mark­tung des Obs­tes.

Bei der Ein­kehr nach dem Spa­zier­gang stell­te ich eini­ge Aspek­te unse­res Wahl­pro­gram­mes vor: Wir wol­len, dass Bau­ern (auch die­je­ni­gen, die Streu­obst anbau­en) fai­re Prei­se für ihre Pro­duk­te erhal­ten, wozu mehr Bürger/innen den Wert regio­na­ler und natur­nah ange­bau­ter Lebens­mit­tel schät­zen ler­nen soll­ten. Die indus­tri­el­le Land­wirt­schaft ist eine Sack­gas­se, wes­halb wir die EU-Mit­tel nach ande­ren Kri­te­ri­en als ein­zig nach der Grö­ße der bewirt­schaf­te­ten Flä­chen ver­ge­ben wol­len. Viel­mehr muss die Fra­ge, wie Lebens­mit­tel erzeugt (nach unse­rer Vor­stel­lung ohne Gly­pho­sat und ohne Neo­ni­co­ti­no­ide) und kon­kret wie Tier­schutz­stan­dards umge­setzt wer­den, berück­sich­tigt wer­den. Ein wei­te­res wich­ti­ges Ziel grü­ner Umwelt- und Natur­schutz­po­li­tik ist die Begren­zung des Flä­chen­er­brauchs, so durch Flä­chen­re­cy­cling.

Dem schloss sich eine län­ge­re Dis­kus­si­on um die Aus­wei­sung von neu­en Wohn­bau­ge­bie­ten und zu Ver­kehrs­fra­gen an.