Rheintalbahn nach Tunnelunglück gesperrt – Folgen für S 21?

Hinweis: Dieser Beitrag ist schon älter und wurde möglicherweise noch nicht in das neue Format umgewandelt.

14.08.2017 (Pres­se­er­klä­rung)

Sper­rung der Rhein­tal­bahn legt Miss­ma­nage­ment offen – Kon­se­quen­zen auch für Stutt­gart 21 zie­hen

Zur Sper­rung der Rhein­tal­bahn zwi­schen Ras­tatt und Baden-Baden erklärt Mat­thi­as Gastel, MdB aus Baden-Würt­tem­berg und bahn­po­li­ti­scher Spre­cher der Frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen:

„Die Sper­rung einer euro­päi­schen Schie­nen-Magis­tra­le wirft kein gutes Licht auf das Bau­stel­len­ma­nage­ment der Deut­schen Bahn. Pro­ble­me beim Neu­bau kön­nen vor­kom­men, aber es darf nicht pas­sie­ren, dass kei­ner­lei Aus­weich­stre­cken zur Ver­fü­gung ste­hen. Infra­struk­tur­vor­stand Ronald Pofalla muss hier drin­gend nach­steu­ern. Auch die Fahr­gäs­te wur­den über die Kom­pli­ka­tio­nen  und Aus­weich­mög­lich­kei­ten nur unzu­rei­chend infor­miert. Von der DB Netz erwar­te ich eine schnel­le und lücken­lo­se Auf­klä­rung des Vor­falls. Um die Auf­klä­rung vor­an­zu­brin­gen, habe ich mich mit einem Brief an Infra­struk­tur­vor­stand Ronald Pofalla gewandt.

Der Erd­rutsch im Ras­tat­ter Tun­nel zeigt zudem, dass Tun­nel­boh­run­gen immer erheb­li­che Risi­ken ber­gen. Dies macht mich beson­ders unru­hig, wenn ich an Stutt­gart 21 den­ke. Bei S21 wird nach einem bis­lang uner­prob­ten Tun­nel­bau­prin­zip eine vier­mal so lan­ge Tun­nel­stre­cke wie in Ras­tatt durch beson­ders insta­bi­les Anhy­drid-Gestein gebohrt. Nach dem Erd­rutsch in Ras­tatt gehö­ren die Tun­nel­bau­wei­sen für S21 auf den Prüf­stand. Die Bun­des­re­gie­rung muss bei der DB end­lich auf eine über­zeu­gen­de Dar­stel­lung des Risi­ko­ma­nage­ments bestehen. Der Deut­schen Bahn wei­ter blind zu ver­trau­en ist fahr­läs­sig. Denn nach dem Erd­rutsch im Ras­tat­ter Tun­nel wer­den die Beteue­run­gen der Deut­schen Bahn, dass die Risi­ken bei S21 durch sorg­fäl­ti­ges Bau­en und den Ein­satz einer ent­spre­chen­den Tech­nik beherrsch­bar sind, immer unglaub­wür­di­ger.“