Es gibt sie immer weniger: Die Fachgeschäfte für Modelleisenbahnen. Seit 1979 betreibt die Familie Schweickhardt ihr Geschäft, nachdem sie zuvor schon mit Kolonialwaren, Lebensmitteln und Blumen gehandelt hatte. Ich habe das Fachgeschäft in einem Waiblinger Gewerbegebiet besucht, das den Widrigkeiten des Onlinehandels widersteht.
Die Auswahl ist riesig: Bücher, Fachzeitschriften, Lokomotiven, Wagen, Schienen, Dekorationsmaterial und vieles mehr ist unter den rund 40.000 Artikeln im Ladengeschäft zu finden. Auch gebrauchte Produkte befinden sich im Angebot. Die durchschnittliche Verweildauer der Kunden (zu 95 Prozent Männer) liegt bei etwa einer Stunde. Acht Beschäftigte beraten die Kundschaft, die aus einem Umkreis von bis zu 100 Kilometer angereist kommt, um sich fürs Hobby auszustatten. Auf die Beratung kommt es an, damit am Ende alles passt. Dennoch kann auch Schweickhardt nicht auf Online-Angebote verzichten, zumal diese inzwischen bereits die Hälfte der Verkäufe ausmachen. Geschätzt 70 Prozent betreiben ihr Hobby für sich, die anderen (auch) in Modellbaugruppen und/oder für Ausstellungen.
Das Gespräch bot mir Einblicke in den großen Druck, dem der stationäre Facheinzelhandel ausgesetzt ist. Eines davon ist, dass sich einige Kunden vor Ort beraten lassen, um dann online bei Amazon & Co zu bestellen.