Im neuen Nutzfahrzeugzentrum von Daimler Truck

Daim­ler Truck ist mit mehr als 100.000 Beschäf­tig­ten an über 40 Stand­or­ten einer der welt­weit größ­ten Nutz­fahr­zeug-Her­stel­ler. Haupt­sitz des Unter­neh­mens ist in Lein­fel­den-Ech­ter­din­gen (mein Wahl­kreis), der aus­ge­baut wer­den soll. Besucht habe ich es gemein­sam mit mei­ner Stutt­gar­ter Abge­ord­ne­ten­kol­le­gin Simo­ne Fischer in Stutt­gart-Feu­er­bach im neu­en Nutz­fahr­zeug­zen­trum. Dort wird mit Ver­trieb (Lkw) und Ser­vice (Lkw und Bus) und mit 60 Beschäf­tig­ten zuneh­mend auf elek­tri­sche Antrie­be gesetzt. Wir spra­chen mit dem Cen­ter- und Ver­kaufs­lei­ter und schau­ten uns mit ihm einen der eAc­tros, eini­ge Lade­säu­len sowie die moder­ne Werk­statt an.

Im Jahr 2021 hat sich Daim­ler Truck aus dem Daim­ler-Kon­zern her­aus­ge­löst. Die Daim­ler Truck Hol­ding AG ist seit­her an der Frank­fur­ter Wert­pa­pier­bör­se notiert und unein­ge­schränkt unter­neh­me­risch eigen­stän­dig. Der Daim­ler-Kon­zern ist Aktio­när bei Truck. Truck wie­der­um ist allei­ni­ger Gesell­schaf­ter der Daim­ler Bus GmbH.

In 2024 wur­de ein Gewinn von 4,7 Mil­li­ar­den Euro und eine Umsatz­ren­di­te von 8,9 Pro­zent erzielt.

Im glo­ba­len Ver­bund wer­den Lkw und Bus­se ent­wi­ckelt und pro­du­ziert. Die­se wer­den unter ande­rem unter den Mar­ken Mer­ce­des-Benz und Setra ver­trie­ben. Mit Daim­ler Truck Finan­cial Ser­vices wer­den Kun­den zudem Finanz­dienst­leis­tun­gen ange­bo­ten.

In letz­ter Zeit sind ver­mehrt wirt­schaft­li­che Schwie­rig­kei­ten zu ver­neh­men. Die Nach­fra­ge in den euro­päi­schen Kern­märk­ten schwä­chelt. Im Gespräch ist der Abbau von rund 5.000 Stel­len in Deutsch­land. Es gibt eine Tarif­ver­ein­ba­rung, die teil­wei­se Aus­set­zun­gen einer Tarif­er­hö­hung und fle­xi­ble­re Arbeits­zei­ten unter Ein­satz von Zeit­ar­beits­kräf­ten vor­sieht, wofür bis Ende 2034 auf betriebs­be­ding­te Kün­di­gun­gen ver­zich­tet wer­den soll und bis 2030 zwei Mil­li­ar­den Euro in deut­sche Wer­ke inves­tiert wer­den sol­len. Die Finanz­vor­stän­din hat­te immer wie­der betont, man sei in Deutsch­land gene­rell nicht zukunfts­fä­hig auf­ge­stellt. Man­che Wett­be­wer­ber wür­den eine Umsatz­ren­di­te von 15 Pro­zent erwirt­schaf­ten. Daim­ler Buses ist von den Spar­maß­nah­men aus­ge­nom­men. Dort sind Absatz, Umsatz und berei­nig­tes Ebit zuletzt gestie­gen.

Wir spra­chen vor Ort über vie­le The­men, zunächst über die wirt­schaft­li­che Lage des Kon­zerns und den Umstieg auf Elek­tro­an­trie­be. Der MAN-Chef hat­te hier­zu kürz­lich eine höhe­re CO2-Beprei­sung gefor­dert. In Stutt­gart spra­chen wir über die noch feh­len­de Lade-Infra­struk­tur an Auto­bah­nen und die ver­schie­de­nen För­der­instru­men­te (Kauf­prä­mie, För­de­rung von Lade-Infra­struk­tur auf Betriebs­hö­fen, Indus­trie­strom­preis für Lade­strom). In Bäl­de zu ent­schei­den ist, ob die Maut­be­frei­ung elek­tri­scher Lkw bei der Maut fort­ge­führt wer­den soll. 70 Pro­zent der Ein­sät­ze könn­ten, so wur­de uns erläu­tert, mit den heu­te ver­füg­ba­ren E‑Lkw bewäl­tigt wer­den. Von Kun­den­sei­te gebe es posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen über die elek­tri­schen Last­wa­gen. Ein wei­te­res Gesprächs­the­ma war die anhal­tend schwie­ri­ge Fach­kräf­te­si­tua­ti­on im Werk­statt­be­reich. Benö­tigt wer­den Kraft­fahr­zeug-Mecha­tro­ni­ker und sol­che mit der Wei­ter­qua­li­fi­ka­ti­on für Hoch­volt­tech­nik. Die­se wer­den bei Daim­ler Truck aus­ge­bil­det, jedoch ist nicht immer der geeig­ne­te Nach­wuchs für die Aus­bil­dung zu fin­den.

Ver­wen­de­te Quel­len:

https://www.daimlertruck.com/

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