Bahnstrecken-Reaktivierung systematisch angegangen

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Such­spiel: Wer sieht die Vor­al­b­bahn bei Göp­pin­gen?

06.11.2020

Land legt Potentialanalyse vor

Das Land Baden-Würt­tem­berg treibt die Reak­ti­vie­rung still­ge­leg­ter Bahn­stre­cken aktiv und sys­te­ma­tisch vor­an. Nun wur­de eine neue Poten­ti­al­ana­ly­se vor­ge­stellt.

Das Land hat­te 42 still­ge­leg­te Bahn­stre­cken dar­auf unter­su­chen las­sen, wie vie­le Fahr­gäs­te bei einer Wie­der­auf­nah­me des Betriebs zu erwar­ten sind. 12 Stre­cken wei­sen dem­nach ein sehr hohes (Gesamt­län­ge 170 Kilo­me­ter) und wei­te­re 10 Stre­cken wei­sen ein hohes Nach­fra­ge­po­ten­ti­al auf. Dar­un­ter befin­den sich mit „sehr hoher Nach­fra­ge“ die Stre­cken Reut­lin­gen – Engs­tin­gen (mit dem höchs­ten Fahr­gast­po­ten­ti­al aller unter­such­ten Stre­cken!), Bot­t­war­tal­bahn, Brei­sach – Col­mar, Göp­pin­gen – Schwä­bisch Gmünd (Hohen­stau­fen­bahn), Göp­pin­gen – Bad Boll (Vor­al­b­bahn) – Weil­heim – Kirch­heim unter Teck sowie Ett­lin­gen-West nach Ett­lin­gen Erb­prinz. Die­se Stre­cken wei­sen ein Poten­ti­al von zwi­schen 2.000 und 6.000 Per­so­nen­ki­lo­me­ter pro Kilo­me­ter (Pkm/km) auf.

Eine „hohe Nach­fra­ge“ wird bei­spiels­wei­se für die Kocher­tal­bahn, Zaber­gäu­bahn, Ablach­tal­bahn, Schopf­heim – Bad Säckin­gen und Tal­gang­bahn gese­hen. Die Fahr­gast­po­ten­tia­le lie­gen zwi­schen 800 und 1.500 Per­so­nen­ki­lo­me­ter pro Kilo­me­ter.

Der ers­te Schritt ist damit gegan­gen. Das Land hat zuge­sagt, Kom­mu­nen dar­in zu unter­stüt­zen, Mach­bar­keits­stu­di­en, Inves­ti­tio­nen und den Betrieb finan­zi­ell zu unter­stüt­zen. Die Betriebs­kos­ten sol­len auf den Stre­cken mit hohem Poten­ti­al voll­stän­dig vom Land getra­gen wer­den.

Ich hof­fe, dass die vom Land ergrif­fe­ne Initia­ti­ve viel­fach auf­ge­grif­fen und in Rich­tung Reak­ti­vie­rung wei­ter geführt wird. Das ist die Chan­ce, die Bahn in vie­len Orten des über­wie­gend länd­li­chen Raums wie­der in die Flä­che und damit näher zu den Men­schen zu brin­gen!