Fakten gegen Fakes

Wer bringt mit wel­chen Moti­ven Fake News in den Umlauf? Wie kann man Fake News ent­lar­ven und damit umge­hen? Dar­um ging es bei einem Gespräch in der Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung Baden-Würt­tem­berg, zu dem ich nach Stutt­gart ein­ge­la­den hat­te.

Die Lan­des­zen­tra­le för­dert und ver­tieft die poli­ti­sche Bil­dung und stützt die frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung in Deutsch­land. Sie ist mit ihrer Haupt- und meh­re­ren Zweig­stel­len die zen­tra­le Dienst­leis­tungs­ein­rich­tung für die poli­ti­sche Bil­dung des Lan­des.

Die Ver­brei­tung von Fake News beschäf­tig­te die Teilnehmer*innen, die an die­ser Ver­an­stal­tung teil­ge­nom­men hat­ten, wes­halb wir hier­auf einen Schwer­punkt gesetzt hat­ten. Die sozia­len Medi­en spie­len bei der Ver­brei­tung von bewusst gesetz­ten Falsch­in­for­ma­tio­nen (Fake News) eine zen­tra­le Rol­le. Meist sind die­se Nach­rich­ten sehr ein­fach gehal­ten und wer­den häu­fig wie­der­holt. Doch was sind die Moti­ve, wes­halb wer­den fal­sche Nach­rich­ten erfun­den und ver­brei­tet? Die­se kön­nen dazu die­nen, eige­ne Inter­es­sen durch­zu­set­zen, die öffent­li­che Mei­nung bis hin zu Wah­len zu beein­flus­sen und Cha­os aus­zu­lö­sen. In der Fol­ge kön­nen anhal­ten­de Ver­un­si­che­run­gen und Ver­trau­ens­ver­lus­te in Poli­tik und seriö­se Medi­en ent­ste­hen.

In die­sem Zusam­men­hang habe ich dar­auf ver­wie­sen, dass eini­ge der Kanä­le, über die Fake News ver­brei­tet wer­den, über gro­ße Reich­wei­ten ver­fü­gen. Die Ein­fach­heit der Fake News und die häu­fig viel kom­ple­xe­ren reel­len Gege­ben­hei­ten las­sen sich sehr unter­schied­lich gut trans­por­tie­ren. Ich habe ver­deut­licht, dass Bünd­nis 90/Die Grü­nen ver­su­chen, mehr Reich­wei­te in den sozia­len Medi­en zu errei­chen, um Fake News ins­be­son­de­re der AfD ent­ge­gen­zu­wir­ken.

Die Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung hat­te für uns ein klei­nes Spiel rund um Fake News und deren Iden­ti­fi­ka­ti­on vor­be­rei­tet. Spä­tes­tens damit waren wir an dem Punkt, an dem es dar­um ging, wie sich Fal­sch­nach­rich­ten als sol­che erken­nen las­sen, auch wenn sie geschickt ver­packt sind. Wich­tig ist, dass man immer schon beim kleins­ten Zwei­fel kon­trol­lie­ren soll­te, ob eine seriö­se Quel­le vor­liegt. Es ist rat­sam, Infor­ma­tio­nen auf ihre Plau­si­bi­li­tät hin kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und min­des­tens eine zwei­te, von der ers­ten unab­hän­gi­ge Quel­le zu suchen.

Abschlie­ßend warf die Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung den Blick auf die kom­men­den Mona­te. Hin­sicht­lich der Land­tags­wahl im März 2026 wird sie noch mehr auf jun­ge Men­schen zuge­hen, dabei aber selbst­ver­ständ­lich über­par­tei­lich, jedoch nicht wer­teneu­tral, auf­tre­ten. Das ver­mut­lich bekann­tes­te „Pro­dukt“ der Lan­des-/Bun­des­zen­tra­le dürf­te der Wahl-O-Mat sein. Die­ser wird recht­zei­tig vor der Land­tags­wahl eine Neu­auf­la­ge erfah­ren.