Radverkehr
Die umweltfreundlichsten Alternativen zum Autofahren – insbesondere in der Stadt – sind das Fahrradfahren und das Zufußgehen, immerhin die einzige emissionsfreie Mobilität. Mit dem Fahrrad ist man gerade innerorts oft zielsicherer und schneller unterwegs – und gesünder sowie kostengünstiger ohnehin. Damit noch mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, sind gut ausgebaute Radwegenetze und ‑Verbindungen in urbanen wie in ländlichen Gebieten, sichere und witterungsgeschützte Fahrradabstellanlagen sowie stadtverträgliche Geschwindigkeiten nötig. Die Verkehrspolitik ist gefordert, dafür ausreichend Finanzmittel bereitzustellen und ein Klima der gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu befördern. Die Mitnahme von Fahrrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln wollen wir erleichtern.
Kommentare zu “Radverkehr”
Sehr geehrter Herr Gastel! Mit Schrecken habe ich gelesen, dass Sie das Vorhaben der Bundes-
regierung unterstützen, auf den Radwegen auch die E‑Bikes fahren zu lassen. E‑Bikes sind nichts
anderes, als Kleinkrafträder, die lautlos mit fast 50 km/h dahindonnern können. Eine gefährliche Angelegenheit für die normalen Radfahrer. Als noch aktiver Lizenzfahrer (Jg. 1942)
für einen bekannten Radsportverein möchte ich doch ganz deutlich sagen, dass Sie nochmals
in sich gehen und über dieses Vorhaben nachdenken. Es ist ja schon schwierig, mit den
Pedelecfahrer zu Rande zu kommen, nachdem viele mit diesen recht schweren Fahrrädern nicht
zu Rande kommen. Nicht zu letzt sind auch in diesem Zusammenhang die Radwegzustände zu
erwähnen. Teilweise handelt es sich um Ackerwege. Dass ich die Strasse benutze, versteht sich
von selbst.
Für eine Stellungnahme danke ich Ihnen.
Mit freundlichen Grüssen
Werner Büchner
Sehr geehrter Herr Büchner,
ich danke Ihnen für Ihren Kommentar. Noch wissen wir nicht, was die Bundesregierung genau plant. Im Grundsatz halte ich es aber für richtig, dass die Kommunen die Möglichkeit erhalten, selber über die Freigabe von innerörtlichen Radwegen für S‑Pedelecs (max. 45 km/h) entscheiden zu können. Wenn die StVO dahingehend geändert wird haben die Kommunen abzuwägen, ob der Weg dafür aufgrund seiner Beschaffenheit geeignet oder nicht geeignet ist (Zustand, Breite, Frequenz, Hindernisse, Konfliktpotential etc. des Weges bzw. auf dem Weg). Zu den “normalen” Pedelcs (bis 25 km/h Motorunterstützung): Lt. aktuellen Untersuchungen gibt es diesbezüglich keinerlei Auffälligkeiten, insbesondere keine erhöhten Unfallzahlen.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
S‑Pedelecs wurden in die Fahrzeugklasse L1e B (Kleinkraftrad bis 4 kW und 45 km/h) eingestuft. Grundsätzlich ist es ja zu begrüßen, dass es auch solche Pedelecs geben kann, also mit bis zu 4 kW Motordauerleistung und Unterstützung bis Tempo 45. Auf dem Radweg möchte natürlich niemand solche “Moped-Pedelecs” haben. Die meisten S‑Pedelecs auf dem Markt haben jedoch nicht mehr als 500 W Leistung und erreichen Tempo 45, wenn überhaupt, nur mit großer Kraftanstrengung. Für diese Modelle wäre die Radwegbenutzung überhaupt kein Problem. Es wäre daher wünschenswert, für diese Fahrzeuge eine neue eigene Pedelec Variante zu schaffen, irgendwo zwischen 25 und 45, z.B. bei 32 km/h. Die Radwegbenutzung sollte dabei idealerweise freigestellt sein.
Sehr geehrter Hr.Gastel
Ich fahre ein S‑Pedelec das mit Unterstützung 45 km/h schnell ist. Am sichersten fühle ich mich wenn ich im Verkehr mitschwümmen kann. Das geht aber nur bis 45 km/h, wenn der Verkehr schneller wird kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Um die Sache sicherer zu machen, bitte die Unterstützung erst bei 50 km/h abregeln.
Bei Fahrradwege außerhalb von Ortschaften bitte frei geben.
Mit freundlichen Gruß Erich Jungnitsch
Sehr geehrter Herr Jungnitsch,
besten Dank für Ihren Kommentar. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, die sog. “S‑Pedelcs” noch schneller zu machen. Dann steigen ja auch die Sicherheitsrisiken. Besser ist es, den Straßenverkehr langsamer zu machen. Wir wollen mehr Tempo 30 in den Städten bzw. in bebauter Umgebung. Das ist dann ein Beitrag für mehr Verkehrssicherheit. Radwege außerhalb von bebauten Ortschaften für S‑Pedelecs freizugeben findet meine Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Die Legende, derzufolge die Sicherheitsrisiken eine lineare mathematische Funktion der Geschwindigkeit sein sollen, gehört endlich in die Tonne. Sie, Herr Gastel, haben heute richtigerweise darauf hingewiesen, dass Radfahrer erschreckend oft von abbiegenden Lastwagen (und Autos) erfasst werden und was man hier für mehr Sicherheit tun könnte. Darum geht es vor allem.
Flächendeckend den Verkehr in den Städten und Gemeinden auszubremsen, wie das viele Parteifreunde von Ihnen aus ideologischen Motiven fordern, führt nicht weiter. Es geht um angemessene Geschwindigkeit. Die kann innerorts zwischen 20 (!) und 70 km/h liegen. Als Regelgeschwindigkeit auf Fahrbahnen könnte ich mir 40 km/h sehr gut vorstellen. Damit sollten die Tempo-30-Fanatiker ebenso leben können wie alle, die Tempo 50 fordern, weil 30 ihnen verständlicherweise zu langsam ist. Bei 40 können auch S‑Pedelec-Fahrer selbst an Steigungen im Verkehr mitschwimmen, ohne dass Autofahrer sich zu riskanten Überholmanövern verleitet fühlen. Quatsch ist auch die Limitierung der Motorunterstützung von einfachen E‑Bikes auf 25 km/h. Ich fahre mit meinem Muskelkraft-Rad ja auch 30 oder 35 km/h, wenn die Strecke frei ist. Ein bisschen mehr Pragmatismus und Kompromissbereitschaft würde helfen – und natürlich mehr Partnerschaft zwischen den Verkehrsteilnehmern.
TL,DR:
1. Sofort Lkws verpflichtend mit Kameras/Radar nachrüsten, die ein Abbiegen verhindern, solange ein Fahrrad sich im Gefahrenbereich bewegt, und Extra-Grünphasen für Radler an allen gefährlichen Kreuzungen..
2. Ernsthaft über Tempo 40 nachdenken!
Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Froitzheim!
Wir wollen den Kommunen innerorts die Möglichkeit freistellen, auch auf Bundes- oder Landessstraßen eigenständig die Geschwindigkeit auf Tempo 30 (oder 40) herunterzusetzen. Von Tempo 40 halte ich in der Regel nichts, da die Schwere von Verletzungen bei Unfällen ab Tempo 30 massiv zunimmt. Das lässt sich also gut begründen und hat mit Ideologie und Fanatismus nichts zu tun. Außerdem haben die meisten Orte längst Tempo 30 in den Wohngebieten eingeführt. Die Limitierung von Pedelecs auf 25 km/h halte ich auch nicht für ganz logisch, vor einer Hochsetzung müssten aber die Auswirkungen auf die Sicherheit gut abgewogen werden. Den Vorschlag einer Kameraausrüstung von Lkw zur Vermeidung der furchtbaren Abbiegeabfälle unterstützen wir.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Sehr geehrter Herr Gastel,
ich wohne in Filderstadt Plattenhardt, meine Arbeitsstelle ist in Stuttgart Degerloch. So oft wie möglich fahre ich mit meinem e‑bike ins Büro.
Und ich benutze so viele Rad Wege als möglich. Es liegt an jedem selbst, im Straßenverkehr auf sich und jeden Anderen zu achten. Wenn man LKW sieht muss man darauf achten. e‑bikes sind keine Kleinkrafträder sondern unterstützen das Rad fahren speziell im Berg Bereich. Der Verkehr hat extrem zu genommen und so ist es klar dass man um so mehr aufpassen muss.
Aber zu den Radwegen. Leider leider leider sind diese oft in unzureichendem Zustand. Büsche wachsen in die Wege, Gras wächst so stark in die Wege dass diese zusehends schmaler werden. Nehmen Sie nur Stuttgart Fasanenhof vor der Baustelle Stuttgart 21. Es ist schön dass hier ein Weg abgetrennt wurde, dieser ist aber bald nicht mehr nutzbar.
Oder von Daimlwr nach Degerloch. Eine Abschreckung für jeden Rad Fahrer. Ich möchte Sie bestärken, die Kommunen aufzufordern die Wege zu pflegen, denn dann macht das Radeln auch Spaß. Und ich kann die Bürger nur ermutigen sich ein e‑bike anzuschaffen.
Und zur Frage, wie man den Verkehr nach Stuttgart reduzieren kann – so lange die Preise der öffentlichen Verkehrsmittel sind wie sie sind werden nur begrenzt Bürger umsteigen auf Bus und Bahn.
Für die kommende Wahl viel Erfolg.
Grüße Bernhard Mai
Sehr geehrter Herr Mai,
vielen Dank für Ihren aufmunternden Kommentar. Ich werde auf jeden Fall für einen attraktiven und sicheren Radverkehr sowie einen besseren öffentlichen Nahverkehr aktiv bleiben!
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Sehr geehrter Herr Gastel,
in Ihrer Plenarrede im März haben Sie gesagt: “Uns gefällt ganz gut die Philosophie aus den Niederlanden. In den Niederlanden heißt es: Wie gut oder schlecht eine Radverkehrsinfrastruktur ist, zeigt sich daran, ob sich Kinder und Ältere trauen, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Dahin sollten wir auch in Deutschland kommen.”
Ich finde, das ist genau der richtige Ansatz, wenn man den Radverkehr aus der Ecke der Radfahrenden herausholen und in die Mitte der Gesellschaft bringen will.
Vor diesem Hintergrund finde ich Ihren Einsatz für die Möglichkeit der Freigabe von Radwegen für S‑Pedelecs außerorts überraschend. Bei normalen Pedelecs liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit wegen der kräftigen Beschleunigung bei fast 25 km/h. Damit sind auch längere Strecken zügig zu fahren, zumal mit dem Rad ja oft direktere Wege als mit dem Auto möglich sind. Mit dem S‑Pedelec werden noch weitere Strecken praktikabel, aber wenn diese Strecken auf Radwegen zurückgelegt werden, müssen die übrigen Nutzer dieser Wege jederzeit damit rechnen, plötzlich von einem fast lautlosen Fahrzeug mit fast 50 km/h überholt zu werden. Wie passt das zu dem Ziel, dass sich Kinder und Ältere trauen, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein?
Ich möchte Sie einladen, Ihre Haltung in diesem Punkt noch einmal zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Fricke
Sehr geehrter Herr Fricke, ich sehe darin keinen Widerspruch. Denn die Freigabe soll ja nur für dafür geeignete Wege und keineswegs für alle möglich sein. Dagegen sprechen könnte beispielsweise, wenn die Wege eng, unübersichtlich oder stark von Schülerverkehren frequentiert sind. Es wäre gerade bei Radschnellwegen sehr seltsam, wenn diese mit S‑Pedelecs nicht genutzt werden dürften. Im übrigen gilt der Grundsatz der StVO, wonach gegenseitige Rücksicht das oberste Prinzip für die Teilnahme am Verkehr ist. Dazu gehört im konkreten Fall, dass ein S‑Pedelc-Fahrer, der sich einem Radfahrenden nähert, die Geschwindigkeit anpasst.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
E‑Bikes sin keine Fahrräder, sondern Kleinkrafträder. PUNKT
Und so gehören sie auch behandelt. Führerschein, Helm, Versicherung und Steuer.
Ich pendle sei 20 Jahren mit dem Rad zur Arbeit. Es sind keinesfalls mehr Leute mit dem Rad unterwegs, allerdings sind viele vom Rad aua Bequemlichkeit aufs Elektrovehikel umgestiegen. Egal. Fett ist ja wohl eh das neue Schlank. Die Fahrkünste der meisten Elektrofahrer hinkt erbärmlich hinter ihrer Geschwindigkeit hinterher. Ganz besonders lustig wird es wenn auch noch ein Kinderhänger geschleppt wird. Viel Spass bei der Gefahrenbremsung. Wenn die Damen und Herren schneller als 25 km/h fahren wollen, dann sollen sie gefälligst trainierun und ein richtiges Rad oder einen Elektroroller fahren. Das wäre zumindest ehrlich. Der Anteil der selbst eingebrachten Energie konvergiert im Verhältnis zu Systemleistung dann sowieso gehen Null. Es reicht schon, dass sehr viele Pedelecs sowieso manipuliert sind und das keinen zu jucken scheint. Als ich jung war, kam regelmäßig die Polizei auf den Schulhof und hat Mofas Probe gefahren…
Wann traut sich die Politik mal an das Problem der sinnlos schweren und übermotorisierten KFZ dran?
Oder um konsequente Verkehrserziehung ALLER Verkehrsteilnehmer.
Das wäre mal ein Zeichen. Aber typisch Politik. Man geilt sich analog lieber an Plastiktrinkhalmen auf, statt mal den landwirtschaftlichen Folientunnel zu hinterfragen.
Sehr geehrter Herr Popolski,
was verstehen Sie unter “E‑Bike”? Ein Pedelec ist ganz klar ein Fahrrad – nach dem Gesetz und auch nach unserer Auffassung. Für “S‑Pedelecs”, die über eine elektrische Unterstützung verfügen, gelten strengere Vorgaben, die aber einer Präzisierung bedürfen und auf Radwegen außerorts sowie auf Feld- und Waldwegen freigegeben werden sollten.
Zu den schweren Autos: Wir wollen das Dienstwagenprivileg kappen. Sehr vieler dieser großen und schweren Autos sind Dienstwagen und sollten nicht mehr im bisherigen Umfang steuerlich begünstigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Hallo Herr Fricke,
heute bin ich bei SPON über Ihren Beitrag gestolpert. Hier auf diese Seite gibt es ja nicht viele Beiträge und einige sind schon ziemlich schräg und an der Wirklichkeit vorbei geschrieben.
Seit 4 Jahren fahre ich ein (nicht getuntes) S‑Pedelec und ich kann Ihnen sagen, dass mich noch niemals jemand lautlos mit 50kmh zu befürchten hatte. Auf einem S‑pedelec einen Schnitt von 30kmh zu fahren, in der Spitze mal 35kmh ist schon anstrengend genug und 50 kmh sind Illusion und Aberglaube. Über die angeblichen Raser wird immer wieder schrieben, aber richtiger wird es dadurcht nicht. Setzen Sie doch bitte mal zur Selbsterfahrung Ihre BundestagskollegInnen auf ein Pedelec oder S‑Pedelec.
Eine Tempoobergrenze für alle Fahrzeuge auf einem Radweg gibt es nicht. Warum? Sind alle E‑Fahrzeugführer so kriminell veranlagt, dass ihnen nicht zugetraut wird, diese Regel zu beachten? Auch ein Porschefahrer fährt durch eine Temp-30-Zone ohne auszuflippen.
Führerscheine für Elektrofahrräder zu fordern, ist auch am Thema vorbei. Für ein Tempo-25-Gerät einen Führerschein zu fordern aber einen tatterigen 80jährigen ein SUV mit Tempo 250 fahren lassen, ist mindestens ungerecht.
Es gibt Fahrradwege und Fahrradwege. Einige sind von den Kommunen nur ausgeschildert, um in der Statistik besser da zu stehen. Für mich ist ein Radweg einer, den ich mit einem normalen Fahrrad mit 20kmh als Pendler befahren kann: keine Löcher in der Fahrbahn, keine durchgebrochenen Wurzeln, keine parkenden Autos, die den Weg versperren, keine Schleifen in der Verkehrsführung an Kreuzungen und Ampeln, sondern geradeaus, wie für den Autoverkehr. Das bleibt ein Traum. In der Wirklichkeit gibt es Radwege, die die Mama mit den Kindern Richtung Schule mit Tempo 6 bewältigt. Da lernt der Nachwuchs schnell, dass ein Auto die bessere Wahl ist.
Mit freundlichem Gruß,
Peter Eisenträger
Sehr geehrter Herr Eisenträger,
Ihr Kommentar scheint sich auf einen anderen Kommentar und nicht auf einen Beitrag von mir zu beziehen. Daher schalte ich ihn ohne eine inhaltliche Bewertung frei.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Hallochen! Nur ein kleiner Kommentar in Bezug S‑Pedelecs auf Radwegen. Wer würde bei uns auf den Gedanken kommen, Porsche & co. auf Landstraßen zu verbieten? Wenn ich mit dem Kleinwagen unterwegs bin, muss ich immer damit rechnen ein “PS-Monster” hinter mir zu haben. Das Gleiche auf Autobahnen (wobei hier mehr Platz ist). Es ist eigentlich bei den Menschen immer das gleiche Spiel. Als Halogenbirnen im Auto eingeführt wurden, regten sie etliche auf die noch normale Glühbirnen im Auto hatten (Blendwirkung). Als Xenon aufkam regten sich wieder viele auf, die jetzt aber alle Halogen im Auto haben. Und jetzt kommt auch noch LED… Ich will damit nur sagen, dass es sicher den Chaoten im Porsche gibt der zur Gefahr werden kann, dass aber wohl die meisten im Porsche “normal” fahren und keine Gefahr bilden. E‑Bikes sind relativ neu, noch recht teuer und werden vielleicht vom Normalradfahrer verteufelt. Wer sagt das es in 10 Jahren nicht nur noch E‑Bikes gibt, oder die Mehrzahl diese hat da der Preis runter ist? Es wird immer Verkehrsteilnehmer geben die schneller und langsamer sind. Letztlich liegt es immer in der Verantwortung jedes Fahrers mit der Situation umzugehen. So wie wir uns an 300PS Autos gewöhnt haben, werden wir uns auch an E‑Bikes gewöhnen, egal ob schnell oder langsam. Ich habe übrigens kein E‑Bike und keinen Porsche. Übrigens kann man mit dem normalen Rad durchaus auch rasen und zur Gefahr werden – und das gesetzeskonform!!!
Hallo,
die Regelungen für S‑Pedelecs sind wirklichkeitsfern. Weil aber noch so wenige davon unterwegs sind, hat die Bundesregierung offenbar noch kein Regelungsbedarf erkannt. Schade.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Hallo Herr Gastel,
aus Umweltgründen fahre ich (57) seit einem Jahr mit einem S‑Pedelec ca. 25 km zur Arbeit. Dabei pendele ich vom Land in die Stadt (Münster). Ich halte es für sinnvoll, einem S‑Pedelecfahrer über all dort die Benutzung des Radwegs zu gestatten, wo die parallel zum Radweg verlaufende Straße eine Geschwindigkeit von mehr als 50 km/h erlaubt. Damit würde sich die Innerorts-Außerorts-Freigabediskussion von Radwegen erledigen. Zugleich dürfte dann der S‑Pedelecfahrer auf einem Radweg nur mit einer, dem Radverkehr angepassten Geschwindigkeit (< 25 km/h) fahren. Ich halte eine solche Regelung für eindeutig. Mit der Legalisierung der vorstehenden Radwegbenutzung würde m. E. auch der illegalen Aufrüstung der 25-ger Pedelecs entgegengewirkt. So wie unter allen Verkehrsteilnehmern wird es auch unter S‑Pedelecfahrern immer jene geben, die sich nicht an Regeln halten. Dennoch sehe ich für alle Gesetzestreuen in vorstehender Regelung einen hohen Sicherheitsgewinn gegenüber der heutigen Gesetzeslage.
Hallo Herr Falz,
ich bin dafür, dass Außerorts-Radwege generell für S‑Pedelecs frei gegeben werden, ebenso Feld- und Waldwege.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel
Sehr geehrter Herr Gastel,
ich verstehe nicht, warum ich mein S‑Pedelec nicht in der Bahn transportieren darf, während ein nahezu baugleiches 25 Km/h‑Modell selbstverständlich befördert wird. Die gesetzliche Einordnung des S‑Pedelec als “Mini”-Leichtkraftrad kann für den Bahntransport doch kein Ausschlusskriterium sein. Ich halte gerade die kombinierte Nutzung von S‑Pedelec + Bahn für eine überaus umweltfreundliche Verkehrslösung, dies insbesondere deshalb, weil mit dem S‑Pedelec im Gegensatz zum Fahrrad oder Pedelec auch ein Bahnhof in weiterer Entfernung noch gut zu erreichen ist. Da sollte sich doch an den Beförderungsbedingungen der Bahn etwas ändern lassen.
Sehr geehrter Herr Gastel,
mein Kontext ist die Entwicklung oder Hemmung der Entscheidung zum Erwerb eines S‑Pedelecs. Ich bin an 2–3 Tagen beruflich unterwegs und lege dabei eine Gesamtentfernung von 65–85km zurück. Die Nutzung des ÖPNV bzw. der Bahn geht mit einem Zeitverlust von mindestens 2h einher, da ich mich nicht längs der üblichen Pendlerpfade bewege.
Das S‑Pedelec wäre eine sinnvolle Alternative. Der Zeitverlust gegenüber dem PKW läge bei 20–30 min, die ich gerne als “Training“investiere.
Erfahrungen aus früheren Zeiten mit MOFA, MOCKICK und VESPA-Roller stören die für Umwelt und Mensch sinnvolle Entscheidung zum elektrisch unterstützten Radfahren. Ich kann mich gut an überholende 40 Tonner auf drittklassigen Landstraßen oder entnervte Autofahrer, die auf unübersinchtlichen Streckenabschnitten hinter mir fahren mussten erinnern und möchte diese Erfahrungen ungern erneuern.
Ich möchte Sie darum in ihrer Initiative für eine Freigabe der Rad, Feld und Waldwege ausserorts bestärken. So wenig , wie ich mir eine sichere Nutzung von S‑Pedelecs auf Radwegen innerorts vorstellen kann, so sehr würde eine Verkehrswende von der Möglichkeit einer sicheren Forbewegung ausserorts auf Radwegen und Radschnellwegen profitieren. Mir erscheint die Sicherheitsdiskussion mit dem Kriterium der unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf dem Radweg theoretiscch wenn gleichzeitig Tempounterschiede auf der Landstrasse um mehr als des doppelte – bei quadratisch steigenden Anhaltewegen als günstiger wahrgenommen werden. Könnte es sein, dass die Problemwahrnehmung durch den geringen Anteil der S‑Pedelec-NutzerInnen verzerrt wird. Manchmal wünsche ich mir bei den Entscheidern enttheoretisiernde Feldversuche – Try riding my saddle!
Bei der Nutzung der Züge als komfortable Erweiterung der Reichweite scheint es ja Bewegung zu geben. Ich hoffe, dass diese Entwicklung nicht versandet.
Eine seit den 1970ern gelebte Utopie findet sich in meiner Nachbarschaft in den Niederlanden, die durch konsequente Entzerrung von Zweirädern und Kraftfahrzeugen mit dem gegrenzten Vekehrsraum intelligenter umgehen. Der Umstieg auf das Fahrrad gelingt dann, wenn die Vekehrskonzepte stimmig umgesetzt werden und die politische Diskussion nicht in Einzelbetrachtungen erstarrt.
Wahrscheinlich bin ich nicht der Einzige, der die Entscheidung zum sinnvollen Verkehrsmittel gerade deshalb nicht trifft, weil die Umgebungsbedingungen eine sinnvolle Investition verhindern.
Die Rückkehr zur Normalität nach den Einschränkungen durch die Pandemie zeigt wie stark unser Leben durch die Favorisierung des Automobils und die fehlenden Alternativen beeinträchtigt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kübel
Sehr geehrter Herr Kübel,
danke für Ihren Kommentar.
Ich bin für dieses Thema nicht zuständig. Meines Wissens ist es so: S‑Pedelecs gelten rechtlich als “Kraftfahrzeuge”. Damit sind diese von der Nutzung von Forst- und Feldwegen ausgeschlossen (es sei denn, sie haben dort ein Grundstück und damit ein Anliegen). Eine Änderung ist rechtlich extrem schwierig. Wir haben jedenfalls keinen Weg gefunden, eine Rechtsänderung zu erreichen. Das ist mein Sachstand. Ich persönlich würde die Rechtslage gerne ändern, da ich das Problem sehe und auch glaube, dass eine Freigabe dieser Wege sinnvoll wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Gastel