“Busangebote an häufiger fahrende S‑Bahnen anpassen”

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12.08.2021

Inter­view für die Fil­der-Zei­tung

Herr Gastel, was war das Wich­tigs­te, das Sie bis­her für die Fil­der erreicht haben?

In der Poli­tik zäh­len Mehr­hei­ten. Die hat man in der Oppo­si­ti­on nicht. Mit Beharr­lich­keit kann man aber dazu bei­tra­gen, dass Din­ge in Bewe­gung kom­men. Hier­zu zählt in mei­nem Fall der Vier­tel­stun­den­takt der S‑Bahn nach Fil­der­stadt, der zum Jah­res­en­de kom­men wird. Es war eine von mir geför­der­te ver­kehrs­wis­sen­schaft­li­che Bache­lor­ar­beit, mit der ein Nach­weis erbracht wur­de, dass dies trotz ein­glei­si­gem Flug­ha­fen­tun­nel mög­lich ist. Eine Stu­die des Ver­ban­des Regi­on Stutt­gart kam kurz dar­auf zum glei­chen Ergeb­nis. Die Fahr­gäs­te wer­den vom ver­bes­ser­ten Ange­bot erheb­lich pro­fi­tie­ren. Nun soll­ten noch die Bus­an­ge­bo­te ange­passt wer­den.

Auf den Fil­dern ist der Flä­chen­fraß The­ma. Ord­nen Sie nach Prio­ri­tät: Neu­bau­pro­jek­te, Land­wirt­schaft, Umwelt.

Wir haben hier bei uns auf den Fil­dern eine star­ke Wirt­schaft und vie­le Arbeits­plät­ze. Das ist gut so. Doch die Gren­zen des Wachs­tums sind weit­ge­hend erreicht. Wir müs­sen auch und ver­mehrt dar­auf ach­ten, dass die Lebens­qua­li­tät für die Men­schen und die Grund­la­gen der Land­wirt­schaft bewahrt blei­ben.

Was tun Sie dafür, dass die Fil­der nicht im Stau ersti­cken?

Wich­tig ist die Ver­län­ge­rung der S‑Bahn nach Siel­min­gen und Neu­hau­sen. Die Dis­kus­si­on um eine Bahn­ver­bin­dung aus dem Raum Lein­fel­den-Ech­ter­din­gen/­Fil­der­stadt ins Neckar­tal bei Wend­lin­gen ist eröff­net und muss bald ent­schie­den wer­den. Dar­über hin­aus wün­sche ich mir Unter­su­chun­gen über das Knüp­fen eines Stadt­bahn­net­zes zwi­schen L‑E, Fil­der­stadt, dem Flug­ha­fen und Ostfildern/Esslingen. Hin­ge­gen wach­sen die Zwei­fel, ob der geplan­te Aus­bau der B 27 den ver­kehr­li­chen Nut­zen bringt, der den zusätz­li­chen Flä­chen­ver­brauch recht­fer­ti­gen kann. Wir wol­len der­ar­ti­ge Stra­ßen­bau­pro­jek­te viel kri­ti­scher neu bewer­tet haben.

Was tra­gen Sie dazu bei, dass sich Durch­schnitts­ver­die­ner die Mie­ten auf den Fil­dern noch leis­ten kön­nen?

Wir wol­len ein gestärk­tes kom­mu­na­les Vor­kaufs­recht, um mehr preis­wer­ten Wohn­raum schaf­fen und zur Ver­fü­gung stel­len zu kön­nen. Mit mehr Neu­bau von preis­wer­tem Wohn­raum, für den wir mehr Bun­des­mit­tel bereit­stel­len wol­len, stop­pen wir den Schwund von Sozi­al­woh­nun­gen. Mei­ne Par­tei tritt dar­über hin­aus für eine nach­ge­schärf­te Miet­preis­brem­se ein.