Mobilität ist die Voraussetzung für wirtschaftliche, für soziale und für kulturelle Teilhabe in unserer Gesellschaft. Vielen Menschen stehen aber Barrieren im Weg, beispielsweise die Stufe vor dem Fachgeschäft oder der Höhenunterschied beim Einstieg in Bus oder Bahn. Es gibt unverständlich knarzende Lautsprecheransagen in Bahnhöfen. Es gibt defekte Aufzüge und fehlende Rampen. Es gibt schwer verständliche Reiseauskünfte oder Automaten, für die man ein Automatendiplom braucht.
Im Tourismus stehen Menschen mit Behinderung vor der Aufgabe, barrierefreie Reiseketten zu planen und Informationen über den Urlaubsort zu sammeln. Es ist daher gut, dass es das Informations- und Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ gibt. Dieses wird mangels ausreichender Durchschlagkraft weiterentwickelt.
Für das Reisen ist die Bahn ein wichtiges Verkehrsmittel. In den Anträgen der Unionsfraktion ist immer wieder vom Bahnsteighöhenkonzept die Rede. Dieses sieht vor, dass alle Bahnsteige eine Höhe von 76 Zentimetern haben sollen. Ich bin froh, dass das nicht durchgesetzt wurde, weil es vielerorts Chaos auslösen würde. Im Regionalverkehr funktionieren ganze Netze mit Türhöhen von 55 Zentimetern. Da macht es keinen Sinn, in Deutschland pauschal auf 76 Zentimeter zu gehen. Es ist leider komplex. Man kann sich, wenn die Bahnsteige lang genug sind, überlegen, ob man Hybridbahnsteige baut, die vorne höher sind als hinten, sodass man mit verschiedenen Zugtypen dort halten kann. Gut ist, dass die Ampel die Investitionen in die Sanierung, auch in die barrierefreie Sanierung von Bahnhöfen deutlich hochgefahren hat.
Barrierefreiheit ist für viele Menschen die Voraussetzung, um mobil sein zu können. Und noch viel mehr Menschen profitieren von der Barrierefreiheit, Menschen, die unterwegs sind mit Kindern, mit Koffern, mit Fahrrad.