Baustellenbesuch an der Ammertalbahn

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01.03.2021

Regional-Stadtbahn Neckar-Alb rückt näher

Die Ammer­tal­bahn ist eine 21 Kilo­me­ter lan­ge Bahn­stre­cke zwi­schen Tübin­gen und Her­ren­berg. 1998 wur­de die Stre­cke still­ge­legt, jedoch bereits ein Jahr spä­ter durch den dama­li­gen „Zweck­ver­band ÖPNV im Ammer­tal“ der Deut­schen Bahn für eine sym­bo­li­sche Mark abge­kauft und wie­der in Betrieb genom­men. Gerech­net wur­de mit 700 Fahr­gäs­ten am Tag. 2015 waren es jedoch bereits 9.000.

Aktu­ell wird die Bahn­stre­cke aus­ge­baut und elek­tri­fi­ziert (Inbe­trieb­nah­me der Ober­lei­tung ver­mut­lich in 2022). Gemein­sam mit dem Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Dani­el Lade Abal (Tübin­gen) und Vertreter*innen aus der Kom­mu­nal­po­li­tik habe ich mir die Bau­stel­le und die Aus­bau­zie­le am Kreu­zungs­bahn­hof Ent­rin­gen von Vertreter*innen des Zweck­ver­bands erläu­tern las­sen. Die ein­glei­si­ge Stre­cke wird auf einem Abschnitt von 4,4 Kilo­me­ter zwei­glei­sig aus­ge­baut und durch­ge­hend elek­tri­fi­ziert. Mit einem Plan­än­de­rungs­ver­fah­ren soll erreicht wer­den, dass ein Bau­gleis in Altin­gen dau­er­haft erhal­ten blei­ben und in die Leit- und Steue­rungs­tech­nik ein­ge­bun­den wer­den kann. Damit wird eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung geschaf­fen, um per­spek­ti­visch einen Vier­tel­stun­den­takt von Tübin­gen aus bis Altin­gen fah­ren zu kön­nen. Hier­für wäre jedoch auch ein zwei­ter Bahn­steig erfor­der­lich, der momen­tan nicht vor­ge­se­hen ist. Das Gleis hilft in jedem Fall, die Betriebs­qua­li­tät zu ver­bes­sern.

Die Ammer­tal­bahn ist Teil des „Modul 1“ der Regio­nal-Stadt­bahn Neckar-Alb. Damit wer­den dicht getak­te­te Ver­bin­dun­gen zwi­schen Her­ren­berg, Tübin­gen, Reut­lin­gen, Bad Urach, Engs­tin­gen, Bur­la­din­gen, Alb­stadt und Horb geschaf­fen. Auf man­chen Abschnit­ten in der Tübin­ger Innen­stadt sol­len die Züge alle 7,5 Minu­ten fah­ren. Das Netz wird im Ziel­zu­stand 133 Hal­te­stel­len bie­ten und eine Stre­cken­län­ge von 205 Kilo­me­ter umfas­sen, dar­un­ter 45 Kilo­me­ter Reak­ti­vie­rung und Neu­bau. Zum Ein­satz kom­men wer­den „Tram-Trains“. Dies sind Zwei-Sys­tem-Fahr­zeu­ge, die auf Eisen­bahn­stre­cken und auf Innen­stadt­stre­cken als Stadt­bahn ver­keh­ren kön­nen (Karls­ru­her Modell). Auf der zu reak­ti­vie­ren­den Stre­cke zwi­schen Reut­lin­gen und Engs­tin­gen wer­den die Züge einen sehr stei­len Abschnitt über­win­den müs­sen. Auf dem Teil­ab­schnitt zwi­schen Hon­au und Lich­ten­stein waren einst Zahn­rad­bah­nen unter­wegs. Die neu­en Züge bewäl­ti­gen den Anstieg, müs­sen aber für die Abfahrt mit ver­stärk­ten Brem­sen aus­ge­rüs­tet wer­den. Die neu­en Fahr­zeu­ge wer­den für 2026 erwar­tet.

Die­ser Bei­trag stamm­te ursprüng­lich vom 24.10.2020 und wur­de nun ergänzt.