14.08.2018
Beschlagnahmte Tiere und Waffen zeugen von menschlicher
Unvernunft
Bei einem Besuch des Zolls am Flughafen habe ich mich über dessen Arbeit informiert – und bekam mit Blick auf Beschlagnahmungen einen Einblick in menschliche Abgründe.
Mit 90 Beamtinnen und Beamten ist der Zoll, gemeinsam mit der Landes- und der Bundespolizei, in einem Neubau an den Flughafen-Parkhäusern untergebracht. Der Zoll hat die Aufgabe, so heißt es auf dessen Homepage, „die Wirtschaft vor Wettbewerbsverzerrungen, die Verbraucher vor mangelhaften Waren aus dem Ausland und die Bevölkerung vor den Folgen grenzüberschreitender organisierter Kriminalität zu schützen“. Dazu werden einreisende Personen stichprobenartig überprüft. Gesucht wird nach zu verzollenden Gegenständen (häufig Zigaretten), aber auch nach Produktplagiaten (beispielsweise für den Handel vorgesehenen gefälschten Markenschuhen) und Drogen.
Traurig war der Blick auf eine Auswahl beschlagnahmter illegaler Einfuhren: Jede Menge Tiere, die unter Artenschutz stehen und vielfach in ihrem Bestand bedroht sind. Auch lebende Tiere wie Papageien und Schildkröten werden unter grausamen Bedingungen in Reisekoffern ins Land geschmuggelt. Unter den Fundstücken waren auch Korallen. Außerdem bekam ich bei uns in Deutschland verbotene und zum Glück sichergestellte Waffen zu sehen. Pro Jahr werden 150- bis 200mal Waffen und 60- bis 70mal geschützte Tiere festgestellt. Hinzu kommen entsprechende Feststellungen bei Hausdurchsuchungen.
Was denken sich diese Leute?
Der Zoll versucht, mit Flyern und Ausstellungen am Flughafen u. a. über die Bestimmungen des Artenschutzes hinzuweisen: „Täglich sterben weltweit 150 Tier- und Pflanzenarten aus – helfen Sie dem Zoll, das zu verhindern.“