Besuch beim Technologiekonzern Thales

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In Ditzingen werden Lösungen für den Schienenfernverkehr entwickelt

Tha­les ist ein welt­weit ope­rie­ren­der Tech­no­lo­gie­kon­zern mit 62.000 Beschäf­tig­ten. Am Stand­ort in Dit­zin­gen (Land­kreis Lud­wigs­burg) wer­den Fern­ver­kehrs­lö­sun­gen für die Bahn und Navi­ga­ti­ons­hil­fen für die Luft­fahrt ent­wi­ckelt.

 Einen Stein­wurf vom Maschi­nen­bau­un­ter­neh­men Trumpf ent­fernt ragt der Neu­bau des Tech­no­lo­gie­kon­zerns Tha­les in die Höhe. 1.400 Beschäf­tig­te arbei­ten hier unter ande­rem an der Ent­wick­lung von Bahn­tech­nik und Navi­ga­ti­ons­hil­fen für den Luft­ver­kehr. Der Gesamt­kon­zern ist dar­über hin­aus mit den Spar­ten Raum­fahrt und Ver­tei­di­gungs­tech­nik (Navi­ga­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on) tätig. Unser The­ma – ich wur­de von zwei Mit­glie­dern der ört­li­chen Grü­nen beglei­tet – war über­wie­gend ETCS. Dabei han­delt es sich um eine euro­päi­sche Zug­si­che­rungs­tech­nik, deren Haupt­ziel der grenz­über­schrei­ten­de Eisen­bahn­ver­kehr ohne Lok­wech­sel oder Umstieg für die Fahr­gäs­te ist. Die­se Tech­no­lo­gie soll natio­na­le Zug­si­che­rungs­sys­te­me ablö­sen und damit Per­so­nen- wie Güter­ver­keh­re auf der Schie­ne erleich­tern. ETCS erhöht aber auch die Stre­cken­ka­pa­zi­tät, da die Züge in kür­ze­ren Abstän­den fah­ren kön­nen. ETCS wird von meh­re­ren Unter­neh­men ent­wi­ckelt und ange­bo­ten, so dass hier ein Wett­be­werb funk­tio­niert. Den Zuschlag für die Aus­stat­tung des Gott­hard-Tun­nels in der Schweiz hat­te Tha­les gewon­nen. Bei Stutt­gart 21 gibt es noch offe­ne Fra­gen zu klä­ren. Eine davon ist, ob in die­sem Zusam­men­hang die Stamm­stre­cke der S‑Bahn mit ETCS aus­ge­stat­tet wer­den soll. Eini­ge Bahn­ex­per­ten ver­spre­chen sich auf der stark über­las­te­tet und ver­spä­tungs­an­fäl­li­gen Stre­cke eine höhe­re Zuver­läs­sig­keit, da dank mög­li­cher kür­ze­rer Zug­fol­gen Reser­ven ent­ste­hen. Ein Gut­ach­ten liegt vor und wird in den kom­men­den Mona­ten in den poli­ti­schen Gre­mi­en vor­ge­stellt. Da Simu­la­tio­nen nicht alle Fra­gen zwei­fels­frei klä­ren kön­nen, ist ein Pilot­ver­such auf dem Abschnitt zwi­schen Weil der Stadt und Renn­in­gen vor­ge­se­hen. Davon sol­len bun­des­weit rele­van­te Erkennt­nis­se aus­ge­hen, wes­halb beim Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um ein För­der­an­trag für den Ver­such gestellt wird. Ein ers­tes Gespräch in Ber­lin hat bereits statt­ge­fun­den.

 Bei einem Rund­gang durch den Betrieb beka­men wir wei­te­re inno­va­ti­ve Bahn­tech­no­lo­gien für Stell­wer­ke und Wei­chen vor­ge­führt.