Besuch im Diakonieladen Kirchheim

Der Dia­ko­nie­la­den in Kirch­heim unter Teck bie­tet auf zwei Eta­gen non-food-Arti­kel für Men­schen mit wenig Geld. Ich habe ihn mal wie­der besucht und mit Ver­ant­wort­li­chen über die Ange­bo­te, das Kli­en­tel und die Ent­wick­lung von Armut in unse­rem Land gespro­chen.

Der Laden bie­tet wie ein Kauf­haus von (fast) allem etwas: Im Erd­ge­schoss Tex­ti­li­en, Schu­he und Sai­son­wa­re (zum Zeit­punkt mei­nes Besuchs war dies Weih­nachts­de­ko), im Ober­ge­schoss Haus­halts­wa­ren, Möbel und Elek­tro­nik. Es han­delt sich um Spen­den von Pri­vat­per­so­nen und von Han­dels­un­ter­neh­men. Anläs­se kön­nen Haus­halts­auf­lö­sun­gen und Rest­be­stän­de sein. Wer zum Ein­kau­fen kom­men möch­te, muss dazu (anders als in den Tafel­lä­den) kei­ne Berech­ti­gung vor­wei­sen. Die ein­ge­hen­den Waren zu prü­fen, zu sor­tie­ren, in die Ver­kaufs­re­ga­le ein­zu­räu­men und die Kund­schaft zu bera­ten ist eine Chan­ce für Lang­zeit­ar­beits­lo­se in der Arbeits­er­pro­bung, unter­stützt durch Haupt- und Ehren­amt. Aktu­ell sind 11 von 12 Plät­zen für die Arbeits­er­pro­bung belegt. Frü­her gab es War­te­lis­ten. Der Rück­gang hat ver­mut­lich unter ande­rem mit der lan­ge anhal­ten­den guten Arbeits­markt­la­ge und dem neu­en Bür­ger­geld zu tun. Die Job­cen­ter sind in ihrer Bera­tung zuguns­ten Arbeits­ge­le­gen­hei­ten zurück­hal­ten­der gewor­den. Meist han­delt es sich um Men­schen über 55 Jah­ren. Die­se arbei­ten zwi­schen drei Stun­den am Tag und 100 Stun­den pro Monat. Ver­gü­tet wird mit zwei Euro pro Stun­de (zusätz­lich zu den ande­ren Leis­tun­gen) und Fahrt­kos­ten wer­den erstat­tet. Der Erfolg kann aus Sicht des Trä­gers in der Inte­gra­ti­on in den ers­ten Arbeits­markt lie­gen, aber auch dar­in, dass die Men­schen Hil­fe und Bera­tung anneh­men.