Welche Aufgaben haben Tierheime in Zukunft?
Gemeinsam mit Thekla Walker (MdL, tierschutzpolitische Sprecherin) und der Landestierschutzbeauftragten Cornelie Jäger habe ich das Tierheim Böblingen besucht. Dort sprachen wir über die sich wandelnden Aufgaben von Tierheimen.
Immer mehr exotische und nicht einfach unterzubringende Tiere landen in den Tierheimen, so auch in Böblingen. Im vom Landkreis geplanten Neubau wird daher auch die Unterbringung von bis zu 100 Kleintieren ermöglicht. Man stellt sich beispielsweise auf Wasserschildkröten und Reptilien ein. Diese werden häufig von ihren Besitzern gedanken- und verantwortungslos erworben und dann, wenn sie ihnen zu groß werden, abgegeben oder ausgesetzt. Die Tiere, darunter häufig Hunde, kommen oft in miesem Gesundheitszustand im Tierheim an. Sie werden zunehmend im Internet von gewissenlosen Händlern zum „Schnäppchenpreis“ gekauft. Notwendige Impfungen werden unterlassen. Sind die Tiere nicht mehr „klein und süß“ oder krank landen sie im Tierheim, wo dann auf Kosten der Allgemeinheit die teuren Behandlungen durchgeführt werden müssen. Die VertreterInnen des Tierheims waren sich einig: Hier bedarf es der Aufklärung, um unbedachte und dem Tierwohl widersprechende Spontankäufe bestmöglich zu vermeiden.
Noch einige Infos zum Tierheim: Pro Jahr werden jeweils über 200 Hunde, Katzen und Kleintiere aufgenommen. Zum Zeitpunkt unseres Besuches waren 43 Katzen, 40 Hunde und 46 Kleintiere untergebracht. Eine Besonderheit ist das starke Engagement des Landkreises. Mitte 2017 wird dieser jedoch seine Gesellschafterstellung in der Tierheim Böblingen gGmbH beenden und im Jahr 2018 ein neues Tierheim in Betrieb nehmen.