Bundestagsmandat für vier Tage: Bericht von Jugend und Parlament 2015

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JUPSimonIch bin wohl eher zufäl­lig dazu gekom­men, bei dem dies­jäh­ri­gen Plan­spiel „Jugend und Par­la­ment“ teil­zu­neh­men. Bis zu die­sem Zeit­punkt hat­te ich kaum etwas mit Poli­tik zu tun gehabt, doch war ich sehr gespannt was mich dort erwar­ten wür­de, erst recht als ich nähe­re Infor­ma­tio­nen über das Plan­spiel erhielt. Da meh­re­re Teil­neh­mer aus dem Raum Stutt­gart kamen und wir ja über diver­se Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten ver­fü­gen, fand sich schnell eine Grup­pe zusam­men, mit der ich mich zu einem ver­ein­bar­ten Zeit­punkt am Stutt­gar­ter Haupt­bahn­hof traf und zusam­men nach Ber­lin fuhr. Hier muss man bereits das ers­te Lob an die Orga­ni­sa­to­ren des Plan­spiels aus­spre­chen, denn auf Anfra­ge bekam man eine Ver­an­stal­tungs­kar­te zuge­schickt, mit der man kos­ten­los von allen Bahn­hö­fen nach Ber­lin fah­ren konn­te. In Ber­lin ange­kom­men tra­fen sich alle Jugend­li­chen, eine beacht­li­che Anzahl von über 300, im Paul-Löbe-Haus, wo wir freund­lich in Emp­fang genom­men und unse­ren fik­ti­ven Par­tei­en zuge­teilt wur­den. Begrüßt wur­den wir im Ple­nar­saal des Bun­des­ta­ges, wo einem das ers­te Mal bewusst wur­de was für ein Pri­vi­leg es ist, an einem sol­chen Pro­jekt teil­zu­neh­men und all die­se Räum­lich­kei­ten nut­zen zu dür­fen, die sonst den Poli­ti­kern vor­be­hal­ten sind. Danach beka­men wir eine Füh­rung durch das Gebäu­de und wir tra­fen uns erst­mals mit den wei­te­ren Jugend­li­chen aus der glei­chen Lan­des­grup­pe. Die meis­ten der Teil­neh­mer wohn­ten in einem Hos­tel, wel­ches, gemes­sen an der Tat­sa­che, dass alles vom Bun­des­tag bezahlt wur­de, ganz akzep­ta­bel war, von wo aus abends alles gut zu errei­chen war und man somit auch sei­ne Frei­zeit genie­ßen konn­te. Das enge Pro­gramm ließ einem tags­über kaum Frei­räu­me, was rück­bli­ckend jedoch nach­voll­zieh­bar ist, denn es muss­te ja ein gan­zer Gesetz­ge­bungs­pro­zess inner­halb von nur vier Tagen nach­emp­fun­den wer­den. Lan­des­grup­pen­sit­zun­gen, Frak­ti­ons­sit­zun­gen, Arbei­ten in Aus­schüs­sen und schließ­lich die Ver­samm­lun­gen im gro­ßen Ple­nar­saal — vie­les davon waren Vor­gän­ge, die vor­her nicht in mei­nem Bewusst­sein waren. In die­ser Hin­sicht habe ich wohl mehr gelernt als die meis­ten ande­ren, die schon in Orts- oder Jugend­grup­pen ver­schie­dens­ter Par­tei­en aktiv sind und somit wis­sen, dass bei­spiels­wei­se die Sit­zun­gen im Ple­nar­saal nur ein klei­ner Teil des Gan­zen sind. Ins­ge­samt kann ich auf gute und auf­schluss­rei­che vier Tage zurück­bli­cken, die mir neue Per­spek­ti­ven auf das poli­ti­sche Gesche­hen eröff­net haben. Ein gro­ßes Lob geht an die her­vor­ra­gen­de Orga­ni­sa­ti­on von „Jugend und Par­la­ment“ und ich bedan­ke mich bei Mat­thi­as Gastel und sei­nen Ange­stell­ten dafür, dass ich so kurz­fris­tig teil­neh­men konn­te. Ich kann das Plan­spiel jedem emp­feh­len und hof­fe dass auch in Zukunft Jugend­li­che die Mög­lich­keit haben, sol­che Ein­bli­cke zu erhal­ten.