17.11.2021
Habe in dieser Woche mit den drei Klinikträgern im Landkreis Esslingen gesprochen. Wegen der seit Anfang November deutlich angestiegenen Anzahl von Corona-Infektionen und ‑Erkrankungen sind alle Intensivbetten belegt. Planbare Operationen müssen abgesagt werden. Immer häufiger müssen schwer an Corona erkrankte Menschen in andere Kliniken verlegt werden. Dies wird aber immer schwieriger und bindet immer größere personelle Kapazitäten, weil immer mühsamer nach freien Intensivplätzen gesucht werden muss.
In den Intensivbereichen liegen nur selten durchgeimpfte Personen. Die Anzahl der Impfdurchbrüche steigt zwar, Betroffene weisen aber weniger starke Symptome auf. Diese Erfahrungen aus der Praxis zeigen: Die Impfquote muss steigen und Personen, deren Impfungen schon länger zurück liegen, sollten sich „boostern“ lassen. Es geht darum, dass wir unser Gesundheitswesen funktionstüchtig erhalten. Aus den Kliniken war die Befürchtung zu hören, dass die jetzige Welle stärker werden könnte als die erste. Das muss unbedingt vermieden werden!
Natürlich muss die Politik die Rahmenbedingungen für die Pflege so verändern, dass sich die dortigen Arbeitsbedingungen verbessern und sich wieder mehr Fachkräfte für die Arbeit in den Kliniken und auch in den Intensivbereichen finden lassen. Es darf aber nicht übersehen werden: Es ist das Virus, das zu Erkrankungen und letztlich vielfach zum Tod führt. Insbesondere für diejenigen, bei denen das Virus zur intensivmedizinischen Behandlung zwingt, steht das Leben häufig auf dem Spiel, weil die beste Behandlung nicht mehr helfen kann. Die drei Kliniken haben dazu folgende Zahlen erhoben: In den ersten neun/zehn Monaten dieses Jahres wurden rund 1.357 Patientinnen und Patienten mit Corona stationär aufgenommen. Davon sind knapp 16 Prozent verstorben.
Es kann also nur einen wirksamen Ansatz geben, um die Todeszahlen zu begrenzen: Weniger Infektionen und das Mildern der Infektionsfolgen. Für beides ist das Impfen der zentrale Beitrag!