09.01.2021
Chancen durch Reaktivierungen
Um die Bahn (wieder) in die Fläche zu bringen und den Zugang der Menschen zur Bahn durch kürzere Wege zu vereinfachen, ist noch viel zu tun. Dies zeigt eine Analyse der 28 größten Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Bahnanschluss.
Die 28 Städte und Gemeinden[1] haben zwischen 12.000 und 21.000 Einwohnerinnen und Einwohner (EW). Insgesamt sind es in Summe über 380.000 Menschen, die an ihrem Ort keinen Bahnzugang haben. Für einen Teil von Ihnen könnte sich die Situation verbessern, wenn diejenigen stillgelegten Bahnstrecken reaktiviert werden, die ein „sehr hohes“ oder ein „hohes“ Fahrgastpotential aufweisen. Das Land hatte kürzlich eine Untersuchung hierüber vorgelegt. Siehe https://www.matthias-gastel.de/bahnstrecken-reaktivierung-systematisch-angegangen/
Hier ist die Liste:
*) steht für die Chance auf eine Reaktivierung der Bahnstrecke, sofern sich die Stadt/Gemeinde an einer stillgelegten Bahnstrecke befindet
Stadt Schramberg (21.200 Einwohner/innen), Stadt Trettnang (19.300 EW), Stadt Pfullingen* (18.500 EW), Stadt Brackenheim* (16.000 EW), Stadt Walldorf (16.400), Stadt Künzelsau* (15.500EW), Stadt Eppelheim (15.300EW), Gemeinde Sandhausen (15.300 EW), Stadt Schriesheim (15.000 EW), Stadt Markgröningen* (14.800 EW), Stadt Bad Wurzach (14.600 EW), Gemeinde Brühl (14.000 EW), Gemeinde Edingen-Neckarhausen (14.200 EW), Stadt Isny im Allgäu (14.300 EW), Gemeinde St.Leon-Rot (13.800 EW), Stadt Pfullendorf (13.400 EW), Stadt Ettenheim (12.200 EW), Stadt Bad Dürrheim (13.400 EW), Gemeinde Ketsch (12.600 EW), Gemeinde Dossenheim (12.000 EW), Stadt Steinheim an der Murr* (12.200 EW), Gemeinde Rielasingen-Worblingen* ( 12.000 EW), Gemeinde Neuhausen auf den Fildern* (12.000 EW), Stadt Laichingen (11.500 EW), Gemeinde Gerstetten (11.600 EW), Stadt Rheinau (11.500 EW), Gemeinde Möglingen* (11.400 EW), Gemeinde Nußloch (11.800 EW)
*) Zur ergänzenden Erläuterung: Mit * wurden nur die Orte berücksichtigt, die an einer stillgelegten Bahnstrecke liegen, für deren Reaktivierung ein (sehr) hohes Fahrgastpotential gesehen wird. Käme es dort zu Reaktivierungen, so würden davon über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner profitieren.
[1] Die Anzahl von 28 Städten und Gemeinden ergibt sich durch das parlamentarische Fragerecht. Abgeordnete dürfen pro Anfrage bis zu 28 Daten abfragen. Die Antwort der Bundesregierung lässt Straßenbahnen unberücksichtigt. In einigen Orten liegen die Bahnhöfe wohl knapp außerhalb der Gemarkungsgrenzen (Walldorf, Sandhausen, Edingen-Neckarhausen und St. Leon-Rot), weshalb diese Orte bei der Deutschen Bahn als „ohne Bahnhof mit regelmäßigem Personenverkehr“ geführt werden.