Deutscher Wetterdienst: Mehr als nur Wetter

Der Deut­sche Wet­ter­dienst prä­sen­tiert sich und sei­ne Auf­ga­ben der­zeit in Räu­men des Bun­des­tags. Ich habe mich dort infor­miert und mit Mit­ar­bei­ten­den gespro­chen.

Wichtige Beiträge für Klimaforschung

Den Deut­schen Wet­ter­dienst dürf­ten die meis­ten Men­schen mit Wet­ter­be­rich­ten und Unwet­ter­war­nun­gen in Ver­bin­dung brin­gen. Doch der Wet­ter­dienst steht für mehr: Er bie­tet auch wich­ti­ge und fun­dier­te Infor­ma­tio­nen rund um die Kli­ma­for­schung. Der Deut­sche Wet­ter­dienst ist eine teil­rechts­fä­hi­ge Anstalt des öffent­li­chen Rechts im Geschäfts­be­reich des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Digi­ta­les und Ver­kehr. Auf Anre­gung der Grü­nen im Bun­des­tag wird der Wet­ter­dienst dem­nächst im Ver­kehrs­aus­schuss Rede und Ant­wort ste­hen.

Auf sei­ner Home­page weist der Deut­sche Wet­ter­dienst (DWD) hin, dass für Deutsch­land seit dem Jahr 1881 aus­rei­chend Daten vor­han­den sind, um Ver­än­de­run­gen des Kli­mas fest­stel­len zu kön­nen. Auf die­ser Basis las­sen sich die mitt­le­ren Ver­hält­nis­se für die Tem­pe­ra­tur und den Nie­der­schlag bis zum Ende des 19. Jahr­hun­derts zurück­ver­fol­gen. Wich­tig zu wis­sen und sich immer wie­der zu ver­ge­gen­wär­ti­gen: Kli­ma ist nicht gleich „Wet­ter“, son­dern es geht um lang­fris­tig fest­stell­ba­re Ver­än­de­run­gen. Dabei wer­den 30 Jah­re umfas­sen­de Zeit­blö­cke her­an­ge­zo­gen, um den Ein­fluss der natür­li­chen Varia­bi­li­tät bei der sta­tis­ti­schen Betrach­tung des Kli­mas aus­zu­klam­mern.

Die Ent­wick­lung in Deutsch­land

Das Jah­res­mit­tel der Luft­tem­pe­ra­tur ist im Flä­chen­mit­tel von Deutsch­land von 1881 bis 2021 sta­tis­tisch gesi­chert um 1,6 °C ange­stie­gen. Die fünf wärms­ten Jah­re seit 1881 in Deutsch­land sind nach dem Jahr 2000 auf­ge­tre­ten. Die Tem­pe­ra­tu­ren in Deutsch­land sind damit deut­lich stär­ker gestie­gen als im welt­wei­ten Durch­schnitt (etwa 1 °C). Dies liegt dar­in begrün­det, dass sich die Land­re­gio­nen gene­rell schnel­ler erwär­men als die Mee­re. Die Geschwin­dig­keit des Tem­pe­ra­tur­an­stiegs in Deutsch­land (wie auch welt­weit) hat in den ver­gan­ge­nen 50 Jah­ren deut­lich zuge­nom­men.

Die Anzahl der “Hei­ßen Tage” (Tages­ma­xi­mum der Luft­tem­pe­ra­tur min­des­tens 30 °C) – über ganz Deutsch­land gemit­telt – hat sich seit den 1950er Jah­ren von etwa drei Tagen pro Jahr auf der­zeit durch­schnitt­lich neun Tage pro Jahr ver­drei­facht. Auch mar­kan­te Hit­ze­pe­ri­oden nah­men in die­sem Zeit­raum sowohl in der Häu­fig­keit als auch in der Inten­si­tät zu. Dem­ge­gen­über nahm die mitt­le­re Anzahl der Eis­ta­ge (Tages­ma­xi­mum der Luft­tem­pe­ra­tur unter 0 °C) im glei­chen Zeit­raum von 28 auf 19 Tage pro Jahr ab.

Im Gegen­satz zur Tem­pe­ra­tur­ent­wick­lung wei­sen die Ände­run­gen des Nie­der­schlags in Deutsch­land ins­be­son­de­re jah­res­zeit­lich, aber auch räum­lich deut­li­che Unter­schie­de auf. Wäh­rend die mitt­le­ren Regen­men­gen im Som­mer wei­test­ge­hend unver­än­dert geblie­ben sind, ist es ins­be­son­de­re im Win­ter signi­fi­kant feuch­ter gewor­den. Die Anzahl auf­ein­an­der­fol­gen­der Tro­cken­ta­ge hat vor allem im Som­mer zuge­nom­men. Dies hat zur Fol­ge, dass sich die Häu­fig­keit von Tro­cken­pha­sen erhöht hat.

Blick in die wei­te­re Ent­wick­lung

Je nach­dem, wie hoch die glo­ba­le Emis­si­on von Treib­haus­ga­sen für zukünf­ti­ge Zeit­räu­me ange­nom­men wird, zeigt sich, dass die unter­schied­li­chen Treib­haus­gas­kon­zen­tra­tio­nen ver­schie­de­ner Sze­na­ri­en im Ergeb­nis der Kli­ma­pro­jek­tio­nen zu unter­schied­li­chen glo­ba­len Tem­pe­ra­tu­ren im Ver­lauf des 21. Jahr­hun­derts füh­ren.

Die Ergeb­nis­se der Kli­ma­mo­del­le wei­sen dar­auf hin, dass sich die Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­po­li­tik erst mit etwa 15 bis 20 Jah­ren Ver­zö­ge­rung zei­gen. Ins­be­son­de­re die – im Ver­gleich zu natür­li­chen Kli­ma­schwan­kun­gen – hohe Geschwin­dig­keit der Kli­ma­än­de­rung führt in vie­len Berei­chen, bei­spiels­wei­se der Bio­di­ver­si­tät, zu gro­ßen Pro­ble­men. Aus den unter­schied­li­chen Modell­er­geb­nis­sen lässt sich ablei­ten, dass jede Ton­ne Treib­haus­ga­se, die nicht in die Atmo­sphä­re emit­tiert wird, einen wich­ti­gen Bei­trag zur Begren­zung der glo­ba­len Erwär­mung leis­tet.

Die wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen wur­den hier ent­nom­men: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/klimawandel_node.html;jsessionid=6225C368C0F520F282A700AD7AFAD8E4.live21064