Dobrindts voreilige Spatenstiche gefährden Ausbau der B 27

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Pres­se­er­klä­rung vom 20.11.2014

MdB Mat­thi­as Gastel, Mit­glied des Bun­des­tags-Ver­kehrs­aus­schus­ses, kri­ti­siert Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Alex­an­der Dob­rindt:

„Ich unter­stüt­ze den geplan­ten Aus­bau der B 27 zwi­schen Aich und der A 8. Ins­be­son­de­re in Bern­hau­sen lei­den die Anwoh­ner mas­siv unter dem Aus­weich­ver­kehr. Ein Ver­kehrs­gut­ach­ten hat belegt, dass eine leis­tungs­fä­hi­ge­re B 27 für Abhil­fe sor­gen kann. Die B 27 ist in die­sem Abschnitt eine der deutsch­land­weit am stärks­ten befah­re­nen Bun­des­stra­ßen und ein „klas­si­scher Eng­pass”. Die Lan­des­re­gie­rung Baden-Würt­tem­berg hat eine eige­ne Prio­ri­sie­rung geplan­ter Stra­ßen­bau­pro­jek­te durch­ge­führt. In die­sem Ran­king, bei dem u. a. die Ver­kehrs­wirk­sam­keit und die Umwelt­ein­grif­fe bewer­tet wur­den, lan­de­te der Aus­bau der B 27 fol­ge­rich­tig auf den vor­de­ren Plät­zen. Die prio­ri­sier­te Stra­ßen­bau­lis­te hat das Land beim Bund für den neu­en Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2015 ange­mel­det.

Momen­tan durch­lau­fen alle bun­des­weit 1800 Stra­ßen­an­mel­dun­gen für den Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan eine Bewer­tung durch das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um und des­sen Gut­ach­ter. Nur ein klei­ner Teil die­ser Wün­sche aus den Län­dern wird sich rea­li­sie­ren las­sen. Bun­des­mi­nis­ter Dob­rindt erteil­te aller­dings wäh­rend der Som­mer­pau­se kur­zer­hand noch 27 Bau­frei­ga­ben, dar­un­ter allein sie­ben in Bay­ern. Damit umgeht der Minis­ter den Bewer­tungs­pro­zess und gibt knap­pe Bun­des­mit­tel für frag­wür­di­ge Pro­jek­te frei. Er befrie­digt Wahl­kreis­in­ter­es­sen von CSU-Abge­ord­ne­ten. Dadurch erschwert er ange­sichts des begrenz­ten Bud­gets die Rea­li­sie­rung von Pro­jek­ten, die bei ver­tret­ba­ren Umwelt­ein­grif­fen deut­li­che ver­kehr­li­che Ent­las­tun­gen von Anwoh­nern ent­lang stark fre­quen­tier­ter Stra­ßen ermög­li­chen wür­den. Dob­rindt gefähr­det folg­lich mit sei­ner will­kür­li­chen Spa­ten­stich­po­li­tik ver­kehr­lich sinn­vol­le Vor­ha­ben wie den Aus­bau der B 27.

Alex­an­der Dob­rindt muss sich dar­an mes­sen las­sen, wie er die eige­nen Ansprü­che, der neue Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan wer­de nach rein objek­ti­ven und nicht nach poli­ti­schen Kri­te­ri­en erstellt, erfüllt. Bis­her agiert Dob­rindt kon­zep­ti­ons­los und baut wei­ter Stra­ßen auf Zuruf ein­fluss­rei­cher Par­tei­freun­de anstatt nach fach­li­chen Kri­te­ri­en. Und lei­der küm­mert er sich zu wenig um den Erhalt der zuneh­mend ver­fal­len­den Infra­struk­tur in Deutsch­land oder die Schlie­ßung von Eng­päs­sen im Schie­nen- und Stra­ßen­netz.”