Besuch bei Varta in Ellwangen
Varta ist vermutlich allen ein Begriff. Dass es sich um ein Unternehmen aus der Region mit hoher Innovationskraft und vielfältigen Produkten rund um Speichermedien für Strom handelt, ist womöglich nicht allen bekannt. Nach dreieinhalb Jahren habe ich es wieder besucht.
Rund 4.800 Menschen arbeiten für Varta, davon 1.300 am größten Standort, also in Ellwangen. Der Jahresumsatz liegt bei nahezu 900 Millionen Euro. Die Haushaltsbatterien beispielsweise für Fernbedienungen und Computer-Mäuse, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt, sind vermutlich allen Verbraucher*innen bekannt. Doch bei einigen Batterien ist Varta regional oder sogar international führend, so bei Mikrobatterien, die unter anderem in Hörgeräten zum Einsatz kommen. Diese werden in Ellwangen produziert. Dort befindet sich auch die Forschung und Entwicklung des Unternehmens und es werden Prototypen von Lithium-Ionen-Rundzellen hergestellt. Rundzellen weisen, so Varta, eine besonders hohe Energiedichte bei zugleich hoher Sicherheit auf. Ein stark wachsendes Segment stellen Stromspeicher dar, die in Kombination mit Photovoltaik genutzt werden. Strom aus Solaranlagen, der nicht unmittelbar benötigt wird, kann damit zu anderen Zeiten genutzt werden. Geforscht wird an Speichermedien unterschiedlichster Zellchemie. Darunter befinden sich Festkörperbatterien, die als unbrennbar gelten und für die weniger problematische Rohstoffe verwendet werden. Für Straßenfahrzeuge sind die Produkte von Varta insbesondere für Premium-Pkw, Sportwagen und Motorräder interessant. Der Grund liegt darin, dass die Batterien/Akkus „viel Power“ im hohen Drehbereich, aber keine größere Reichweite als die der Konkurrenz ermöglichen.
Selbstverständlich sprachen wir intensiv auch über Fragen der Nachhaltigkeit. Varta hat gerade einen Nachhaltigkeitsreport vorgelegt. Dabei, so das Unternehmen, orientiert es sich an den besonders relevanten Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Wir thematisierten die Rohstofffragen, das Recycling und die Energieaspekte.
Den Termin bei Varta habe ich mit meinem Landtagskollegen Martin Grath wahrgenommen. Nach dem Gespräch mit einem Unternehmensvertreter konnten wir uns die Produktion anschauen. Schließlich besuchten wir noch die Ausbildungswerkstatt. Dort werden 30 Azubis im technischen und im Metallbereich ausgebildet, wie uns der Ausbildungsleiter erklärte.