11.05.2018

Besuch in der Fischbrutanstalt des Angelsportvereins
Der Angelsportverein Konstanz betreibt die einzige ehrenamtlich betriebene Fischbrutanstalt am Bodensee. Ich habe mich mit dem Vorstand getroffen, um mir die Anlagen erläutern zu lassen.
Die Bodenseeidylle wird seit einiger Zeit durch Streit getrübt. Es geht um die Frage, ob den Bestandsrückgängen an begehrten Speisefischen wie den Felchen mit Aquakultur im See begegnet werden soll. Die Meinung des Vereins ist eindeutig: Es gilt das Verschlechterungsverbot und mit Zuchtfisch würde vor allem durch Kot und Futterreste die Wasserqualität getrübt werden. Außerdem könnten sich entkommende Zuchtfische mit Wildfischen kreuzen und so die Art verändern. Nicht bestritten wird, dass der Fischbestand in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Dafür werden vor allem zwei Gründe ausfindig gemacht: Das Wasser im Voralpensee ist durch verbesserte Kläranlagen sauberer geworden und bietet weniger Nährstoffe, was sehr positiv bewertet wird. Aber leider sind über Jahrzehnte durch Bautätigkeiten Laichplätze an den Ufern verloren gegangen. Dem versucht der Angelsportverein, der als Naturschutzverband anerkannt ist, durch Uferpflegemaßnahmen zumindest teilweise auszugleichen.
Vor allem aber erbrütet der Verein Fischlaich von Felchen, von bedrohten Speisefischarten wie dem Seesaibling und auch von wirtschaftlich unbedeutenden, aber selten gewordenen Fischarten, der aus dem Bodensee entstammt und führt anschließend dem See Jungfische zu.
Da die im Bodensee lebenden Fischarten noch wenig erforscht sind betätigt sich der Verein auch in diesem Bereich. So werden einzelne Fische gekennzeichnet, um mehr über ihre Wege, ihr Verhalten und die Gründe ihrer Bestandsrückgänge zu erfahren.