Batterieelektrisch mit dem Auto, dem Bus oder dem Lastwagen fahren: Das geht und es wird kaum jemand bezweifeln, dass darin ein wichtiger Teil der Zukunft liegen wird. Aber was macht der Flugverkehr, um sich zu defossilisieren? Im kleinen Maßstab habe ich mich darüber am Bodensee informiert.
In Radolfzell-Stahringen befindet sich ein kleiner Flugplatz. Dort besitzt ein früherer Dornier-Ingenieur eines der noch sehr wenigen elektrischen Kleinflugzeuge des deutschen Herstellers „Elektra Solar“. Es handelt sich um eine zweisitzige Ultraleichtbaumaschine aus Carbon, die seit zwei Jahren in Betrieb ist. Mit 80 PS werden zwei Elektromotoren angetrieben. Die Energie kommt aus den Lithium-Ionen-Akkus, die 160 Kilogramm wiegen. Das Leergewicht des Flugzeugs liegt bei 400 Kilogramm, das maximal zulässige Abfluggewicht bei 600 Kilogramm. Verbleiben also 200 Kilo für Pilot und Passagier. Damit sind etwa 300 Kilometer oder eine Flugdauer von 2,5 Stunden (bestätigte Erfahrungswerte) zu schaffen. Rekuperation ist möglich, beeinträchtigt aber den Segelflug. Die Nachbarschaft darf sich freuen, denn der Flieger ist mit unter 50 dB(A) fast geräuschlos unterwegs. In der Anschaffung er nicht teurer sein als herkömmliche, es braucht aber eine Lade-Infrastruktur (Wallbox), die an den wenigsten Flugplätzen vorhanden ist. Die Betriebskosten sind dafür geringer, was unter anderem daran liegt, dass ein elektrisches Fluggerät über weniger Bauteile verfügt als einer mit Verbrennungsmotor.
Elektrisches Fliegen steckt zweifellos noch in den Anfängen. Doch es ist auf überschaubaren Distanzen allmählich im Kommen. In Norwegen setzt man sich das Ziel, bis 2040 alle Inlandsflüge elektrisch zu betreiben.
Das Thema „Klimaschutz im Flugverkehr“ hatte mich schon mehrfach beschäftigt. Hier der Verweis auf ein Gespräch mit dem Landesflughafen in Stuttgart:
https://www.matthias-gastel.de/im-dialog-mit-flughafengesellschaft/