Konstanz fährt Rad
Seit knapp zwei Jahren stehen in Konstanz Lastenräder zum Ausleihen zur Verfügung. Das Modell ist ein voller Erfolg. Einmal mehr habe ich mich vor Ort informiert.
An 13 Verleihstationen stehen seit Frühjahr 2016 26 Lastenräder zur Verfügung. Über 4.000 Personen haben sich seither als Nutzerinnen und Nutzer registriert, etwa 15.000 Ausleihvorgänge weist die Statistik aus. Die Stadt ist Trägerin des Projektes „TINK“. Die Bürgerinnen und Bürger nutzen die Räder für Ausflüge, Einkäufe oder auch, um ihren Grünschnitt zu den Sammelstellen zu bringen. Bislang ist die erste Stunde kostenlos, für jede weitere halbe Stunde wird ein Euro berechnet. Welche Faktoren haben den Erfolg begünstigt? Konstanz gilt mit seiner großen Fußgängerzone insgesamt als nicht sonderlich „autofreundlich“, verfügt über eine hohe Anzahl Studierender und eine überwiegend gute Fahrrad-Infrastruktur.
Demnächst wird Konstanz noch eine Verleihflotte, diesmal mit „normalen“ Fahrrädern, bekommen. „KonRad“ heißt das neue Verleihsystem, mit dem an 15 Standorten insgesamt 150 Fahrräder bereitgestellt werden. Die Ausschreibung hat – wie bereits bei „TINK“ – das Freiburger Unternehmen „Fahrradspezialitäten“ gewonnen. Es stellt die Räder zur Verfügung und übernimmt auch deren Wartung.
Meinen Besuch in Konstanz habe ich auch genutzt, um mich mit einem Fahrradhändler über Trends und Entwicklungen auszutauschen. Es ging um die anhaltend steigende Nachfrage nach Fahrrädern und insbesondere nach Pedelecs (inzwischen zunehmend auch für Kinder, was aber kritisch gesehen wird), die ebenfalls zunehmende Nachfrage nach Leifahrrädern/-Pedelecs kommerzieller Verleiher sowie um die Personalsituation im Werkstattbereich (die mir als handelbar beschrieben wurde).