08.10.2014
Seit der Liberalisierung zum 01. Januar 2013 ist der Linienfernverkehr mit Bussen stark expandiert. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, wurden im Linienfernverkehr mit Bussen nach vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2013 von deutschen Unternehmen 8,2 Millionen Fahrgäste befördert. Im Durchschnitt legten die Reisenden rund 330 Kilometer je Fahrt zurück. Bei den Fahrten war durchschnittlich über die Hälfte der Sitzplätze besetzt; der Auslastungsgrad der Busse lag bei 55 % (Anmerkung: Der Auslastungsgrad ist entscheidend für die Umweltbilanz!). Im Eisenbahnfernverkehr blieb die Zahl der Reisenden im Jahr 2013 mit 131,4 Millionen konstant – trotz der wachsenden Fernbuskonkurrenz und der durch das Hochwasser im Juni 2013 verursachten Verkehrsbehinderungen. Angesichts des starken Wachstums konnten die Fernbusse ihren Marktanteil im Linienfernverkehr bei den Fahrgästen von 2,2 % auf 5,9 % erhöhen.
Mein Kommentar hierzu: „Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes demonstrieren die dynamische Entwicklung des Fernbusmarktes. Offenbar haben viele Menschen auf dieses Mobilitätsangebot gewartet. Mit Bahn und Bus gibt es nun zwei starke Alternativen zum Auto – und teilweise auch zum Flugzeug. Aus Umweltgründen ist das sehr zu begrüßen. Problematisch ist jedoch der Zustand vieler Fernbus-Terminals. Der Bund muss endlich klarstellen, wer für Bau und Unterhalt der Terminals zuständig ist. Es darf nicht sein, dass sich Bund und Kommunen noch länger gegenseitig die Verantwortung zuschieben und die Fahrgäste als Leidtragende des Kompetenzstreites in unzureichend ausgestatten Busbahnhöfen im Regen stehen bleiben. Zumal die Fernbusunternehmen bereit sind, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Und es braucht faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Mobilitätsmarkt, die die Schienenbahnen nicht mehr länger benachteiligen.“