Modul 1 der Regionalstadtbahn Neckar-Alb
Auf der Ermstalbahn zwischen Metzingen und Bad Urach (Landkreis Reutlingen) hat es sich ausgedieselt. Die einst stillgelegte und im Jahr 1999 reaktivierte Bahnstrecke am Fuße der Schwäbischen Alb wird nun elektrisch betrieben.
Etwas seltsam war es schon, mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) zur Wiedereröffnung einer inzwischen elektrifizierten Bahnstrecke anfahren zu müssen. Der Grund: Die Fahrzeuge kamen erst am Sonntag des Fahrplanwechsels, der Festakt fand aber bereits am Samstag statt. Die gebrauchten Elektrotriebzüge waren noch bis einschließlich Samstag im Augsburger Netz im Einsatz. Die Gebrauchten dienen jedoch lediglich als Übergangslösung. Beim Zugbauer Stadler wurde für mehrere Netze in Baden-Württemberg und in anderen Ländern eine große Sammelbestellung für Fahrzeuge in Auftrag gegeben, die sowohl als Eisenbahn wie auch als Straßenbahn fahren können (Karlsruher Modell). Die Auslieferung für die Ermstalbahn soll im Jahr 2027 beginnen. Ganz auf eine Bahnfahrt mussten die Festgäste aber nicht verzichten. Aus Tübingen wurde ein Elektrotriebzug ausgeliehen und die Strecke mit kurzen Stopps, so in Dettingen-Gsaidt mit dem Stellwerk, von Bad Urach bis Metzingen abgefahren. In Metzingen wird ein viertes Bahnsteiggleis geplant und soll in 2023 realisiert werden. Damit wird eine Verdichtung auf einen Halbstundentakt möglich.
Die besagte Strecke ist Teil der Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Diese umfasst ein Streckennetz von nahezu 200 Kilometer. Mit der Ermstalbahn wurde auch die Ammertalbahn zwischen Tübingen und Herrenberg elektrifiziert.