Freude am Radfahren weiterhin ungebremst

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Fahrradstraße KA 15.09.201218.03.2015

 

 

Heu­te stell­te der Zwei­rad-Indus­trie-Ver­band (ZIV) die Daten für das abge­lau­fe­ne Jahr 2014 der Pres­se vor. Dar­an anschlie­ßend führ­te ich ein Gespräch mit Ver­tre­tern des Ver­ban­des, der die deut­sche Fahr­rad­in­dus­trie und den Groß­han­del für Fahr­rä­der, E‑Bikes sowie Fahr­rad­zu­be­hör ver­tritt. Dabei haben wir auch die poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen für den Rad­ver­kehr in Deutsch­land erör­tert.

 

Der Kon­su­ment war nach Anga­ben des ZIV wie­der bereit, etwas mehr Geld für Pro­duk­te mit hoher Qua­li­tät und Wer­tig­keit aus­zu­ge­ben. Der Trend zu einem gesund­heits­be­wuss­ten, akti­ven Lebens­stil lässt für immer mehr Deut­sche das Fahr­rad zu einem unver­zicht­ba­ren Fort­be­we­gungs­mit­tel und Sport­ge­rät wer­den. Der jähr­li­che Umsatz der Fahrrad‑, Tei­le- und Kom­po­nen­ten­in­dus­trie beläuft sich lt. ZIV auf 4–5 Mil­li­ar­den Euro. Der antei­li­ge Umsatz mit Fahr­rä­dern und E‑Bikes betrug 2,16 Mrd. €, was einem Plus um 9,6 Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr ent­spricht. Auch beim Absatz, der sich auf 4,1 Mil­lio­nen ver­kauf­te Fahr­rä­der und E‑Bikes (+ 7,9%) belief, konn­te die Fahr­rad­in­dus­trie deut­lich zule­gen. Mit einem Durch­schnitts­preis von 528,- Euro hat der End­ver­brau­cher im ver­gan­ge­nen Jahr wie­der etwas mehr für ein Fahr­rad (inkl. E‑Bikes) aus­ge­ge­ben. In der Kate­go­rie E‑Bikes ver­zeich­ne­te die Bran­che im Jahr 2014 zwei­stel­li­ge Zuwachs­ra­ten. Gegen­über dem Vor­jahr konn­te somit der E‑Bike Absatz um 17 Pro­zent auf 480.000 Stück gestei­gert wer­den. 95 Pro­zent davon sind Pedelecs, bei denen die Elek­tro­mo­to­ren bei einer Geschwin­dig­keit von 25 km/h abschal­ten. Der E‑Bike Anteil am jähr­li­chen Gesamt­markt ist damit auf 12 Pro­zent gestie­gen und sorgt dafür, dass auf Deutsch­lands Stra­ßen aktu­ell 2,1 Mil­lio­nen E‑Bikes unter­wegs sind. Die Käu­fe­rin­nen und Käu­fer der Fahr­rä­der mit elek­tri­schem Rücken­wind wer­den immer jün­ger. Ver­ant­wort­lich dafür sind Model­le, die tra­di­tio­nell Jün­ge­re anspre­chen, wie z. B. E‑Mountainbikes.

Gegen­über der Pres­se habe ich die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen wie folgt kom­men­tiert: „Das Umsatz­plus des Fahr­rad­fach­han­dels von knapp 10 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr ist bemer­kens­wert. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Bun­des­re­gie­rung nichts für den Fahr­rad­ver­kehr getan hat –  ja, noch nicht ein­mal ambi­tio­nier­te Zie­le fest­ge­legt hat. Und dies, obwohl Fahr­rad­fah­ren nach­weis­lich immer belieb­ter wird. Es gibt zu wenig Fahr­rad­we­ge und zu vie­le sind in schlech­tem Zustand. Erfreu­lich ist, dass das Umsatz­plus nicht nur auf E‑Bikes beruht, son­dern auch auf dem gestie­ge­nen Ver­kauf von Nor­mal­fahr­rä­dern. Die Poten­zia­le des Fahr­rad­mark­tes sind aber noch längst nicht aus­ge­schöpft. Durch den Aus­bau von Fahr­rad­we­gen könn­te der Fahr­rad­markt noch deut­lich stär­ker wach­sen.“