Für die Bahn relevante Gesetze beschlossen

Ausbau von zwei zusätzlichen Strecken im Ländle

Die Ampel­ko­ali­ti­on hat in der ver­gan­ge­nen Woche zwei zen­tra­le Geset­ze für den Fort­schritt in der Schie­nen­po­li­tik geeint und beschlos­sen.

Mit dem Beschluss zur Lkw-Maut wird ein wich­ti­ger Anreiz zur Antriebs­wen­de im Lkw-Ver­kehr gesetzt. Die ent­ste­hen­den Mehr­ein­nah­men wer­den dabei über­wie­gend in die Schie­ne inves­tiert. So kön­nen zusätz­li­che Mil­li­ar­den in die Schie­ne inves­tiert wer­den, was auch dem Güter­ver­kehr zugu­te­kommt.

Dazu wer­den mit dem Geneh­mi­gungs­be­schleu­ni­gungs­ge­setz zahl­rei­che Schie­nen­pro­jek­te beschleu­nigt. Im Rah­men der par­la­men­ta­ri­schen Bera­tun­gen wur­den auch Pro­jek­te des Nah­ver­kehrs sowie die Schie­nen­pro­jek­te der Struk­tur­för­de­rung für die Koh­le­re­gio­nen beschleu­nigt. Im Regie­rungs­ent­wurf wur­de das ursprüng­li­che Pro­jekt Stutt­gart – Nürn­berg, das die bei­den Schie­nen­stre­cken Rems- und Murr­bahn beinhal­tet, auf die Murr­bahn über Back­nang und Schwä­bisch Hall redu­ziert. Dies führ­te zu Beden­ken, dass die Rems­bahn vom Bund zurück­ge­stellt wird.

Im Deutsch­land­takt ist jedoch Fern­ver­kehr auf bei­den Stre­cken vor­ge­se­hen. Die aktu­ell häu­fig sehr lan­gen Umstei­ge­zei­ten in Nürn­berg auf den Fern­ver­kehr von Ber­lin von etwa 45 Minu­ten sol­len mit dem Deutsch­land­takt deut­lich redu­ziert wer­den. Damit wird die Fahrt über Nürn­berg nach Ber­lin für Rei­sen­de aus Stutt­gart deut­lich attrak­ti­ver. Durch die Klar­stel­lung, dass für den Aus­bau zwi­schen Stutt­gart und Nürn­berg bei­de Infra­struk­tur­we­ge ent­lang der Murr oder der Rems in Fra­ge kom­men, blei­ben für die Zukunft alle Optio­nen offen. Die Rela­ti­on Stutt­gart – Nürn­berg wur­de lan­ge ver­nach­läs­sigt. Im Deutsch­land­takt sol­len über bei­de Stre­cken Fern­ver­kehr fah­ren, da ist es nur logisch, dass auch bei­de Stre­cken dafür ent­spre­chend aus­ge­baut wer­den. In einem ers­ten Schritt muss die Pünkt­lich­keit auf bei­den Stre­cken durch klei­ne, schnel­le Maß­nah­men ver­bes­sert wer­den. Danach braucht es umfas­sen­de­re Aus­bau­ten, zum Bei­spiel die Zwei­glei­sig­keit zwi­schen Back­nang und Schwä­bisch Hall. Ziel ist ins­be­son­de­re, die Umstei­ge­zei­ten in Nürn­berg zu redu­zie­ren, damit das vol­le Geschwin­dig­keits­po­ten­ti­al zwi­schen Nürn­berg und Ber­lin auch für Rei­sen­de aus Stutt­gart, Aalen oder Schwä­bisch Hall nutz­bar wird.

Neu in den Bedarfs­plan des Bun­des auf­ge­nom­men haben wir das Elek­tri­fi­zie­rungs­vor­ha­ben Schwä­bisch Hall – Öhrin­gen. Die Stre­cke hat gro­ße Bedeu­tung für den Nah­ver­kehr und als Aus­weich­stre­cke für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr. Durch die durch­ge­hen­de Elek­tri­fi­zie­rung ent­steht so eine attrak­ti­ve umwelt­scho­nen­de Vari­an­te für den zuneh­men­den Lkw-Ver­kehr auf der Auto­bahn A 6. Im Nah­ver­kehr kön­nen die Die­sel­zü­ge so durch umwelt­freund­li­che und lei­se­re elek­tri­sche Trieb­zü­ge ersetzt wer­den. Das ist ein wich­ti­ger Schritt für den Kli­ma­schutz auf der Schie­ne.

Wie es wei­ter geht:

Die Pro­jek­te wer­den in den Anhang des Bun­des­schie­nen­we­ge­aus­bau­ge­set­zes auf­ge­nom­men. Im Anschluss wer­den die genau­en Aus­bau­be­dar­fe im Hin­blick auf den Deutsch­land­takt geprüft. Dies erfolgt in der bereits lau­fen­den Über­ar­bei­tung des Deutsch­land­takts. Im Anschluss kön­nen die­se Pro­jek­te in Pla­nung gehen.