07.02.2019
Schaden für Gäubahn maximiert
Nach wie vor düstere Aussichten für die Gäubahn (Zürich – Stuttgart):
Bauarbeiten für Stuttgart 21 machen ein halbes Jahr vor Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs eine Unterbrechung der Trasse erforderlich. Dies war schon lange bekannt.
Durch die Verzögerung der Pläne am Flughafen – die Gäubahn soll zukünftig über den Flughafen geführt werden – verlängert sich das Abhängen des Hauptbahnhofes auf mindestens 2,5 Jahre. Die Gäubahn endet in diesem Zeitraum bereits in Stuttgart-Vaihingen. Für die Fahrgäste aus Zürich und dem Bodenseeraum, die überwiegend an den Hauptbahnhof gelangen wollen, stellt dies eine erhebliche Beeinträchtigung dar.
Dabei kann es eine einfache Lösung geben: Die Wiederherstellung der Trasse nach Abschluss der Arbeiten. Dann werden aus 2,5 Jahren nur sechs Monate, während denen der Hauptbahnhof nicht auf dem direkten Wege erreichbar ist. Die Mehrkosten liegen bei einem einstelligen Millionenbetrag. Bisher wollen die Deutsche Bahn und ein Teil der S 21-Projektpartner das Geld nicht locker machen und den Fahrgästen nicht helfen.
Dazu in der heutigen “Stuttgarter Zeitung”:
Das Problem, glaubt Gastel, dürften dabei weniger die Kosten sein. Vielmehr gehe es wohl ums Prinzip. Schließlich würde die Gäubahn dann weiterhin über die alte Panoramabahn fahren und oberirdisch den Hauptbahnhof erreichen, während der Restverkehr bereits über die Tiefbahnsteige abgewickelt würde. Es wäre der Einstieg in einen Kombibahnhof. „Man müsste dann erklären, warum man das oberirdische Gleis überhaupt kappen möchte.“
Meine Erwartung:
Ich erwarte von denen, die Stuttgart 21 durchgesetzt haben, im Interesse der Gäubahn und ihrer Fahrgäste endlich Verantwortung zu übernehmen und vermeidbare Beeinträchtigungen zu vermeiden!
Leider sieht es auch beim zweigleisigen Ausbau der Gäubahn zwischen Horb und Neckarhausen noch immer nicht gut aus: Seit zwei Jahren frage ich die Bundesregierung immer wieder, wann der Finanzierungsvertrag zwischen dem Bund und der Deutschen Bahn für den Ausbau der Gäubahn endlich unterzeichnet wird. Seither heißt es: Es gibt noch keinen Termin. Nun, auf meine neueste Nachfrage, wird seitens der Bundesregierung geantwortet, dass die Prüfung beim Eisenbahnbundesamt noch andauere und es noch immer keinen Termin für die Vertragsunterzeichnung gibt. Man halte zwar, so die Bundesregierung, „am Ziel, die Finanzierungsvereinbarung im ersten Quartal 2019 abzuschließen“ fest. Sonderlich optimistisch, dass der Zeitplan gehalten werden kann, klingt das aus meiner Sicht aber nicht. Ohne Finanzierungsvertrag fehlen die letzten Detailplanungen für die Herstellung der Baureife und schließlich den Baubeginn für den Abschnitt zwischen Horb und Neckarhausen. Es ist ein schier unendliches Trauerspiel!