Gedanken zum Tag der Arbeit

Als ob es nicht schon genü­gend Kri­sen geben wür­de, sor­gen in immer mehr Län­dern Ver­rück­te in Regie­rungs­ver­ant­wor­tung zusätz­lich für Krie­ge, wol­len die Welt unter sich auf­tei­len und stif­ten Cha­os und Unsi­cher­hei­ten. Die Demo­kra­tie und der Rechts­staat gera­ten auch bei uns durch die Stär­kung der poli­ti­schen Extre­me und Ver­schwö­rungs­er­zäh­ler ins Schlin­gern. Hin­zu kommt der star­ke Trans­for­ma­ti­ons­druck, dem wir uns stel­len müs­sen. Die Abschot­tungs­po­li­tik der USA mit Zöl­len erhöht die Wucht, mit der Unter­neh­men aus Chi­na in den euro­päi­schen Markt drän­gen wer­den. Die Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten in Chi­na sind vor­han­den. Spe­zi­al­schif­fe mit enor­men Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten für Autos befin­den sich im Bau. Die Mar­ke „Made in Ger­ma­ny“ ist kein Selbst­läu­fer mehr, son­dern muss sich immer wie­der aufs Neue bewäh­ren und gegen stär­ker wer­den­de Kon­kur­renz behaup­ten. Wir dür­fen nie­mals selbst­zu­frie­den und satt wer­den, müs­sen viel­mehr neu­gie­rig und lern­wil­lig blei­ben (oder wie­der wer­den?) und ver­än­de­rungs­be­reit sein. Dafür brau­chen wir ein gutes Bil­dungs­sys­tem und hoch qua­li­fi­zier­te Arbeitnehmer/innen, die moti­viert die Her­aus­for­de­run­gen anneh­men.

Der 1. Mai steht für Errun­gen­schaf­ten wie das Streik­recht, fai­re Löh­ne, gute Arbeits­be­din­gun­gen und sozia­le Sicher­heit. Er bie­tet aber auch Anlass, um über die Zukunft der sich ver­än­dern­den Arbeits­welt nach­zu­den­ken. Für uns in der Poli­tik bedeu­tet der Tag der Arbeit gera­de jetzt, in Zei­ten der Ver­un­si­che­rung und wenn sich eine neue Regie­rung bil­det, einen kla­ren Kurs auf­zu­zei­gen und ent­schlos­sen zu han­deln. Mit dem Son­der­ver­mö­gen wur­de die Mög­lich­keit geschaf­fen, Schul- und Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de zu moder­ni­sie­ren, Stra­ßen und Schie­nen­we­ge für Mobi­li­tät und Trans­port zu sanie­ren und zudem für eine bes­se­re Digi­tal-Infra­struk­tur zu sor­gen. Wir müs­sen eine res­sour­cen­ef­fi­zi­en­te­re, kli­ma­neu­tra­le Wirt­schaft för­dern. Mit dem Kli­ma­geld kann dafür gesorgt wer­den, dass Ein­nah­men aus dem stei­gen­den CO2-Preis die Men­schen beloh­nen, die wenig fos­si­le Ener­gie ver­brau­chen. Auf­ge­baut wer­den soll­te auf das, was die letz­te Regie­rungs­ko­ali­ti­on bereits begon­nen hat: Erhö­hung des Grund­frei­be­trags bei der Ein­kom­men­steu­er und des Kin­der­gel­des sowie des Min­des­lohns. Star­ke Schul­tern müs­sen mehr tra­gen als schwä­che­re. Mit der Reform beim Ehe­gat­ten­split­ting wol­len wir Fehl­an­rei­ze besei­ti­gen und mehr Frau­en, die heu­te meist sehr gut qua­li­fi­ziert sind, für die Erwerbs­ar­beit gewin­nen. Ange­bo­te der Kin­der­be­treu­ung wol­len wir wei­ter aus­bau­en. Als Grü­ne tre­ten wir ein für eine gerech­te, nach­hal­ti­ge, viel­fäl­ti­ge und eine sich an die stark ver­än­dern­den Anfor­de­run­gen anpas­sen­de Arbeits­welt.