Parteiübergreifend für Reaktivierung
(Presseerklärung) Auf der Zabergäubahn sollen wieder Fahrgäste befördert werden. In diesem Ziel waren sich alle einig, die auf Einladung der beiden Bundestagsabgeordneten Valentin Abel (FDP) und Matthias Gastel (Grüne) an einer Besprechung teilgenommen hatten. Das Potential von täglich über 2.000 Fahrgästen gelte es zu nutzen, um Mobilität nachhaltig und klimaschonend zu ermöglichen, so Matthias Gastel. Der Abgeordnete verwies auf die zu klärenden Punkte: Die erforderliche Erneuerung des Stellwerks in Lauffen am Neckar, die Klärung der Frage “Stadtbahn oder Eisenbahn” sowie die Wirtschaftlichkeit und Finanzierung.
Bürgermeister Thomas Csaszar aus Brackenheim, der für die Kommunen an der stillgelegten Strecke sprach, wies darauf hin, dass die hohen Kosten für ein neues Stellwerk nicht zum Problem bei der Finanzierung der Reaktivierung werden dürften und die Kosten nicht den Kommunen angelastet werden können. Auch die Kosten für die Baumaßnahmen an der Strecke und die Betriebskosten seien im Blick zu behalten. Philipp Hendricks vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg äußerte Bedenken, dass die Deutsche Bahn den geplanten Neubau des Stellwerks möglicherweise nicht schnell genug umsetzen wird. Auch die Kostenfrage sei noch offen. Die passende Lösung für das Stellwerk werde im Moment gesucht. Aus seiner Sicht müsse dort mit oder ohne Zabergäubahn in absehbarer Zeit gehandelt werden. Für die Ermittlung aktueller Kosten, des Nutzens und dem Wirtschaftlichkeitsnachweis könne jedenfalls bald losgelegt werden. Für die Bürgerinitiative “Zabergäu pro Stadtbahn e. V.” sprachen sich Friedrike Wilhelm und Joachim Esenwein ebenso wie der grüne Kommunalpolitiker Jürgen Winkler für eine Zwei-System-Lösung wie in Karlsruhe aus: Die Reaktivierung als Eisenbahnstrecke und den flexiblen Betrieb mit Fahrzeugen, die auch als Stadtbahn fahren können. Dem schloss sich die gesamte Runde an.
Ebenso gab es Zustimmung für die Einschätzung des FDP-Landtagsabgeordneten Georg Heitlinger, dass eine Weiterführung der Bahnverbindung über Leonbronn hinaus nach Bretten derzeit (noch) kein Thema sei und man sich jetzt auf das Machbare konzentrieren solle.
Das Fazit zog das Bundestagsmitglied Valentin Abel dahingehend, dass es eine erfreuliche Einigkeit gebe und nun fast alles an der Klärung der Stellwerksfrage liege. Dieses Thema würde er sich nun gemeinsam mit seinem Koalitionskollegen Matthias Gastel, dem Land und der Deutschen Bahn annehmen. “An dieser Frage darf die Reaktivierung, die für die Menschen entlang der Strecke so viele Chancen bringen kann, nicht scheitern und auch nicht mehr lange verzögert werden.”