20.01.2013 auf Facebook
Das Umweltbundesamt hat seine Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland 2012 vorgestellt. 35 Prozent der Befragten nannten auf die offene Frage zum wichtigsten Problem der Gegenwart den Umweltschutz. Das ist deutlich mehr als bei allen Befragungen seit dem Jahr 1995. Aspekte des Umweltschutzes rangieren damit auf Platz zwei knapp hinter denen der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Beim eigenen umweltfreundlichen Verhalten hapert es jedoch vielfach. So spielt beim Lebensmitteleinkauf der Preis eine größere Rolle als die regionale Herkunft und die Saisonalität. Nicht benötigte Haushaltsgeräte werden seltener ausgeschaltet als noch vor zwei Jahren und die Energieeffizienz beim Neukauf von Haushaltsgeräten spielt eine zurückgehende Rolle. Dass einem hohen Umweltbewusstsein nicht zwingend ein umweltgerechtes Verhalten folgt, zeigt insbesondere der Mobilitätsbereich. Die Wahl des Verkehrsmittels fällt meist mit Verweis auf die Bequemlichkeit und die Gewohnheit auf das Auto. Angesichts der Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und dem tatsächlichen Verhalten verwundert es nicht, dass 64 Prozent der Befragten von der Politik mehr Anstrengungen für den Umweltschutz fordern. Darum sollten sich politisch Verantwortliche nicht zweimal bitten lassen. Im Verkehrsbereich muss dies beispielsweise bedeuten, gerade für junge Menschen öffentliche Verkehrsmittel attraktiver zu machen (sie nutzen den ÖV überdurchschnittlich häufig). Da am häufigsten die Unpünktlichkeit öffentlicher Verkehrsmittel moniert wurde sollte vor allem hier – bei der Verlässlichkeit der Busse und Bahnen – angesetzt werden.