Ende November trafen sich grüne FahrradexpertInnen aus Bund und Ländern zum zweiten Arbeitskreis Radverkehr in Berlin. Dabei wurde mit externen ReferentInnen beraten, welche Strategien und Maßnahmen erforderlich sind, um die Fahrradkultur in Deutschland zu verbessern. Zusätzliches Ziel des Veranstaltungsformates ist es, die vorhandene grüne Expertise in Kommunen, Ländern und auf Bundesebene stärker zu bündeln. Der AK Radverkehr wurde in der letzten Legislaturperiode durch die Bundestagsfraktion und die BAG Mobilität & Verkehr gegründet. Im Rahmen des zweiten Treffens wurden unter Moderation von Hermino Katzenstein (Sprecher der BAG Verkehr) und mir unterschiedliche fahrradpolitische Themen schwerpunktmäßig diskutiert. Gudrun Zühlke vom ADFC Baden-Württemberg eröffnete mit einem Vortrag über Änderungsvorschläge zur StVO, in dem u.a. die Benutzungspflicht von Radwegen, die Einbahnstraßenreglungen und Rechtslücken bei der Mitnahme von Kindern auf dem Fahrrad angeprangert wurden. Danach berichtete der grüne Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament, Michael Cramer, über europäische Radverkehrspolitik und den „Iron-Curtain-Trail“, einen ca. 7600km langen, geschichtsträchtigen Fernradweg auf den Spuren des Eisernen Vorhangs. Im Anschluss daran stellten Arne Behrensen und Wasilis von Rauch vom VCD eindrücklich die enormen Verlagerungspotentiale von Lastenrädern – insbesondere für die Stadtlogistik – dar. Nach meinem Vortrag über die aktuellen radpolitischen Aktivitäten der Bundestagsfraktion referierte der Berliner Fahrradaktivist Heinrich Strößenreuther zum Abschluss über seine aktuellen Kampagnen und Initiativen (u.a. die Petition zur Erhöhung des Bußgeldes für Falschparken: http://www.clevere-staedte.de/zuparken-teurer-machen). Nach intensiven radpolitischen Diskussionen während des formalen Teils der Veranstaltung wurden wir danach gemeinsam mit einer Reihe der TeilnehmerInnen auch noch körperlich rad-aktiv: Zusammen mit mehr als 500 Berlinerinnen und Berlinern fuhren wir als „kritische Masse“ öffentlichkeitswirksam über die größten Straßen und Plätze Berlins. Dass trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt so viele Menschen mitmachten macht Mut, dass sich bei der Fahrradpolitik noch viel erreichen lässt! Beim nächsten AK-Radverkehr (in der ersten Jahreshälfte 2015) werden wir die bis dahin in die Wege geleiteten Maßnahmen besprechen.