Hilfe für geschwächte Igel

04.02.2023

Austausch mit Helfer*innen

In Neckar­tenz­lin­gen traf ich mich mit Igel-Hel­fe­rin­nen und Hel­fern. Sie päp­peln kran­ke, ver­letz­te und unter­ernähr­te Tie­re auf, um die­se dann wie­der in die Frei­heit zu ent­las­sen.

Die Frau­en und Män­ner kom­men aus Neckar­tenz­lin­gen, Schlait­dorf und Met­zin­gen. Sie bil­den kei­ne fes­te Grup­pe, ken­nen sich aber, tau­schen Infor­ma­tio­nen und Erfah­run­gen mit der Igel-Pfle­ge aus und hel­fen sich gegen­sei­tig, wenn bei­spiels­wei­se jemand von ihnen gera­de zu vie­le Tie­re in Obhut hat.

Im Wohn­zim­mer von Gast­ge­be­rin Wal­traud Hoyer leben gera­de zwei kran­ke Tie­re im Wohn­zim­mer (eines davon ist auf dem Foto zu sehen), deut­lich mehr auf Bal­kon im Win­ter­schlaf (die­se wie­gen zwi­schen 500 Gramm und über einem Kilo­gramm, je nach Alter und Ver­fas­sung). Die sechs Hel­fe­rin­nen und Hel­fer berich­ten von teils hohem Zeit­auf­wand fürs Füt­tern, sau­ber machen und manch­mal Medi­ka­men­te ver­ab­rei­chen und Wun­den ver­sor­gen. Dabei wird mit dem Natur­schutz­bund (Nabu) und ver­schie­de­nen Tier­hei­men zusam­men gear­bei­tet. Eini­ge sind im Inter­net, so auf den Sei­ten von Tier­schutz­ver­ei­nen und Tier­hei­men, zu fin­den. Sie bekom­men von auf­merk­sa­men Leu­ten, die kran­ke, ver­letz­te oder den Win­ter­schlaf unzu­rei­chend ernähr­te Igel zur Pfle­ge gebracht.

Wir spra­chen über die gro­ßen Risi­ken unse­rer Zeit für die Tie­re, bei denen ihnen die Sta­cheln nicht hel­fen, so durch Mäh­ge­rä­te und nächt­lich lau­fen­de Mäh­ro­bo­ter. Ich bekam Fotos von schwer ver­letz­ten Igeln zu sehen, denen die hal­be Schnau­ze abge­mäht oder der Rücken auf­ge­schlitzt wor­den war. In den Wun­den hat­ten sich Maden fest­ge­setzt. Erstaun­lich, dass eini­ge der ver­letz­ten Tie­re dank inten­si­ver Pfle­ge über­lebt haben. Der Rat der Fach­leu­te: Mäh­ro­bo­ter nachts, wenn die Igel unter­wegs sind, nicht lau­fen las­sen. Wie­sen und Büsche soll­ten in min­des­tens 15 Zen­ti­me­ter Höhe abge­mäht wer­den.

Was zu tun ist, um Lebens­räu­me zu erhal­ten oder zu schaf­fen: Zumin­dest Ecken im Gar­ten mit Geäst und Laub für Tages- und Win­ter­schlaf sowie Käfer als Nah­rung nicht „auf­räu­men“. Bes­ser sind gleich voll­stän­dig natur­na­he Gär­ten. Zäu­ne soll­ten nicht bis ganz auf den Boden hin­un­ter geführt wer­den, um den Igeln Bewe­gungs­frei­heit ein­zu­räu­men. Und, natür­lich: Kei­ne Schot­ter­gär­ten!