Videoschalte über unternehmerische Verantwortung
Die Verantwortung für Menschen und Umwelt in den asiatischen Produktionsländern, die Umweltbilanzen der Logistikketten und der eingesetzten Materialien, das Engagement für Gemeinwohlökonomie und die betriebliche Mobilität: Das waren Themen einer spannenden öffentlichen Veranstaltung mit dem Outdoor-Ausstatter im Netz.
Gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin Agnieszka Brugger (stv. Fraktionsvorsitzende, Außenpolitikerin) habe ich zu diesem Gespräch mit VAUDE-Geschäftsführerin Antje von Dewitz und ihrem Kollegen Jan Lorch eingeladen. Rund 70 Personen verfolgten die Diskussion und brachten ihre Fragen über den Chat ein. „Wer vorbildlich handeln möchte, hat höhere Kosten“, so Vaude. Aber erstens sei die Vorbildrolle eine Frage der Überzeugung und zweitens brächte ein positives Image den Vorteil, dass sich die begehrten Fachkräfte leichter finden ließen.
Das Unternehmen lässt viele seiner Produkte in Vietnam fertigen. Es würden faire Löhne bezahlt und hohe Umweltstandards befolgt. In diesem Zusammenhang wurden die zahlreichen Siegel besprochen, die es im Textilbereich inzwischen gibt. Eines davon, das „Green Shape Label“ hat VAUDE selber entwickelt und soll für umweltverträgliche Materialien, Langlebigkeit sowie faire Löhne und Arbeitsbedingungen stehen. Inzwischen würden 90 Prozent der Vaude-Produkte das Label tragen.
Für mich als Verkehrspolitiker besonders interessant war es, als es um die betriebliche Mobilität ging. Ich war vor Jahren mal am Hauptsitz bei Tettnang (Bodenseekreis) zu Besuch. Was mir schon damals aufgefallen war: Die am günstigsten gelegenen Parkplätze durfte nur nutzen, wer nicht alleine angefahren kam, sondern noch mindestens zwei Kolleg*innen mitgenommen hatte. VAUDE weiß, dass auch die Frage, wie Beschäftigte an ihren Arbeitsplatz kommen, in eine umfassende Umweltbetrachtung der Produkte einfließen muss und ließ sich allerhand einfallen, um bspw. das Radfahren attraktiver zu machen und die Busanbindung zu verbessern.
Auf viele Nachfragen im Chat stieß die Gemeinwohl-Ökonomie, deren Botschafterin Antje von Dewitz („mein Lieblingsthema“) ist. Bei der GWÖ geht es darum, dass Wirtschaft auch dem Gemeinwohl dienen soll und nicht der Geldvermehrung um ihrer selbst willen. Die VAUDE-Chefin verwies darauf, dass Eigentum verpflichte und ihr Unternehmen bereits GWÖ-Bilanzen vorgelegt habe.
Ich plane zahlreiche weitere Veranstaltungen im Netz. Die Hinweise darauf werden insbesondere in den sozialen Netzwerken zu finden sein.