In Mannheim wird Ordnung geschaffen

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11.10.2019

Besuch im zweitgrößten Rangierbahnhof der Republik

Bereits zum zwei­ten Mal habe ich den Ran­gier­bahn­hof in Mann­heim besucht. Er zählt zu den größ­ten und leis­tungs­fä­higs­ten in Euro­pa.

Der im Jahr 1906 fer­tig­ge­stell­te Bahn­hof süd­öst­lich von Mann­heim erstreckt sich auf einer Flä­che von mehr als 200 Hekt­ar und weist eine Län­ge von über sechs Kilo­me­tern und eine durch­schnitt­li­che Brei­te von 400 Metern auf. Das Gelän­de ist von 240 Kilo­me­tern Glei­sen durch­zo­gen. Dazu gehö­ren auch eine Lok- und eine Güter­wa­gen­werk­statt. Zuletzt wur­de er in den 1970er-Jah­ren erwei­tert. Über­spannt wird er von zwei Stra­ßen, unter ande­rem der BAB 6. Bei einem Rund­gang konn­ten wir (ich wur­de ins­be­son­de­re von ver­kehrs­po­li­tisch inter­es­sier­ten Grü­nen aus dem Land beglei­tet) uns von den Aus­ma­ßen des Betriebs­ge­län­des und davon, wie die Wagen zusam­men­ge­stellt und gekup­pelt wer­den, einen guten Ein­druck ver­schaf­fen.

Die Leis­tungs­fä­hig­keit liegt bei 5.300 Wagen pro Tag. Aktu­ell wer­den 3.500 Wagen mit Erz, Koh­le, Autos und Kali + Salz pro Tag start­klar gemacht. Dies bedeu­tet kon­kret, dass die Güter­wa­gen so gekup­pelt wer­den, dass sie als Ver­bund gemein­sam ans Ziel fah­ren kön­nen – eine Ver­la­dung fin­det hier nicht statt. 120 Züge ver­las­sen neu geord­net jeden Tag den Ran­gier­bahn­hof. Um dies zu ermög­li­chen, arbei­ten auf dem Gelän­de 600 Car­go-Beschäf­tig­te, über­wie­gend Ran­gie­rer und Lok­füh­rer im Stre­cken­dienst.

Zu wün­schen übrig lässt die Ankunfts- und Abfahrt­spünkt­lich­keit der Güter­zü­ge. Die­se liegt bei 70 bzw. 60 Pro­zent. Mit­ur­säch­lich hier­für ist die unzu­rei­chen­de Leis­tungs­fä­hig­keit der Stre­cken. Die Abfahrt­spünkt­lich­keit wird gera­de zusätz­lich durch Bau­stel­len beein­träch­tigt.

Wie bei der Deut­schen Bahn all­ge­mein so wird auch im Ran­gier­bahn­hof zusätz­li­ches Per­so­nal gesucht. Von DB Car­go-Ver­tre­tern wur­de uns von vie­len Bewer­bun­gen und bereits zahl­rei­chen erfolg­ten Neu­ein­stel­lun­gen berich­tet.

Dem Besuch im Ran­gier­bahn­hof schloss sich für mich die Mit­fahrt in der Lok eines Güter­zu­ges und ein Gespräch mit dem Lok­füh­rer an (hier­zu wird es einen geson­der­ten Bericht geben).