Koalitionsende, Wahlkampfbeginn und mein Praktikum

Die letz­ten Wochen waren tur­bu­lent für alle, die sich poli­tisch enga­gie­ren oder sich für Poli­tik inter­es­sie­ren. Nach­dem Anfang Novem­ber über­ra­schend die Regie­rung zer­brach und Olaf Scholz vor weni­gen Tagen das Ver­trau­en ent­zo­gen wur­de, steht Deutsch­land nun vor einer vor­ge­zo­ge­nen Bun­des­tags­wahl. Mit­ten in die­ser ereig­nis­rei­chen Zeit durf­te ich einen prak­ti­schen Ein­blick in die Poli­tik erhal­ten, durch mein Prak­ti­kum im Büro von Mat­thi­as.

Jener schick­sal­haf­te 06.11. war erst mein drit­ter Prak­ti­kums­tag von sie­ben Wochen. Obwohl in den dar­auf­fol­gen­den Wochen durch den Regie­rungs­bruch immer wie­der spon­tan umge­plant wer­den muss­te, weil nicht klar war, wel­che Ter­mi­ne statt­fin­den, wel­che Gesetz­te noch ins Par­la­ment ein­ge­bracht wer­den und ob über­haupt wei­ter Mehr­hei­ten gefun­den wer­den kön­nen, war ich immer sicher, dass ich durch die lie­be Karo­li­ne wuss­te, was für mich als Nächs­tes anstand. Ein gut geführ­ter Kalen­der war hier über­le­bens­wich­tig.

Ins­ge­samt habe ich direkt fest­ge­stellt, wie gut man sich als Abge­ord­ne­ter sei­ne Zeit ein­tei­len kön­nen muss. An einem Tag hat­te Mat­thi­as gut und ger­ne fünf bis sechs ver­schie­de­ne Ter­mi­ne, wovon ich ihn zu vie­len beglei­ten durf­te. In Ber­lin konn­te ich mit, wenn das Ple­num tag­te, Aus­schuss­sit­zun­gen statt­fan­den oder die vor­be­rei­ten­den Arbeits­grup­pen für den Ver­kehrs­aus­schuss, bzw. den Tou­ris­mus­aus­schuss sich tra­fen. Die­se regel­mä­ßi­gen Ter­mi­ne wur­den von Gesprä­chen mit Per­so­nen aus der Bahn­bran­che ergänzt und auch dem regen Aus­tausch mit jun­gen Men­schen, die sich für Poli­tik begeis­tern. Zum Bei­spiel besuch­ten Mat­thi­as Klas­sen aus sei­nem Wahl­kreis, die ihn über sein Abge­ord­ne­ten­le­ben aus­fra­gen durf­ten. Von Ter­min zu Ter­min ging es stets mit zacki­gem Schritt oder flott auf dem Rad, da die Wege im und um den Bun­des­tag weit sind.

Mein Prak­ti­kum hat mir aber auch gezeigt, wie maß­ge­bend das Team hin­ter den MdB ist, damit die Arbeit im Bun­des­tag gelin­gen kann. Da in Mat­thi­as Büro beson­ders vie­le Verkehrsingenieur*innen sit­zen, war ein geball­tes Know-how vor­han­den, das sich bei der Aus­ar­bei­tung der Bahn­stra­te­gie der Frak­ti­on oder beim Beant­wor­ten von Bürger*innen Anfra­gen direkt gezeigt hat. Ich wur­de sehr herz­lich auf­ge­nom­men und möch­te mich dafür ger­ne bei allen lie­ben Men­schen im Ber­li­ner Büro bedan­ken!
Da ich mit mei­nem Poli­tik- und Wirt­schafts­wis­sen­schafts­stu­di­um nicht vom Fach war, durf­te ich mich vor allem im Social Media-Bereich aus­pro­bie­ren, wobei ich auch die eine oder ande­re Recher­che über­nahm. Das The­ma Bahn und öffent­li­cher Nah­ver­kehr beschäf­tigt die meis­ten Men­schen täg­lich, wenn sie sich mit U- oder S‑Bahn zur Arbeit bewe­gen. Das Büro von Mat­thi­as setzt sich mit vol­ler Kraft dafür ein, dass sich im Hin­blick auf pünkt­li­che­re Züge und bes­se­re Bahn­in­fra­struk­tur etwas bewegt.

Durch die anste­hen­den Neu­wah­len war Mat­thi­as in mei­ner Prak­ti­kums­zeit häu­fi­ger im Wahl­kreis als anfangs geplant. Aus die­sem Grund durf­te ich ihn auch dort­hin beglei­ten. Die zwei Tage in Nür­tin­gen und Umge­bung waren für mich beson­ders ein­präg­sam, weil ich hier den Unter­schied zwi­schen der Arbeit im poli­ti­schen Ber­lin und im Wahl­kreis ken­nen­ler­nen konn­te. In Ber­lin stan­den vie­le Sit­zungs­ter­mi­ne an, um Geset­zes­vor­ha­ben aus­zu­dis­ku­tie­ren, wäh­rend es im Wahl­kreis mehr dar­um ging, bür­ger­nah zu sein und den Men­schen ein offe­nes Ohr zu schen­ken.
An die­ser Stel­le ein genau­so herz­li­ches Dan­ke­schön an die Mitarbeiter*innen aus dem Regio­nal­bü­ro, die ich über mei­nen Wahl­kreis­be­such eben­so ken­nen­ler­nen konn­te!

Mein Prak­ti­kum hat mir etwas gezeigt, das mir mein Stu­di­um bis­her nur theo­re­tisch erzählt hat. In den ver­gan­ge­nen sie­ben Wochen konn­te ich Poli­tik erle­ben und einen ech­ten Ein­blick bekom­men, wie poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den. Dan­ke dir, Mat­thi­as, für die­se Mög­lich­keit!

Falls ihr jetzt auch etwas mehr über die Bahn erfah­ren wollt und vor allem, wie man sie bis zum 200-jäh­ri­gen Jubi­lä­um 2035 wei­ter stär­ken kann, dann soll­tet ihr unbe­dingt einen Blick in die Grü­ne Bahn­stra­te­gie (https://www.matthias-gastel.de/wp-content/uploads/2024/12/Positionspapier-Bahn-2035.pdf) wer­fen.