Die Deutsche Bahn (DB) plant kurzfristig eine Baumaßnahme zwischen Hannover und Kassel. Dafür muss diese hochbelastete Strecke von zentraler Bedeutung voraussichtlich voll gesperrt werden. Fahrtzeiten für sehr viele Reisende werden sich um rund eine Stunde verlängern. Die Baumaßnahme ist bis heute (31.03.) noch nicht in der Verbindungssuche auf bahn.de vermerkt. Es werden absehbar tausende Anschlüsse verloren gehen. Die DB ist bis heute nicht in der Lage, eine verlässliche Stellungnahme zur Bauleistung an sich und mögliche Umleitungen abzugeben. Dieses kurzfristige, unkoordinierte Vorgehen wirft kein gutes Licht auf den Zustand der Schieneninfrastruktur und das Baustellenmanagement der Deutschen Bahn. Zumal für 2019 eine Generalsanierung vorgesehen ist, es aber nun schon vorher zu massiven Einschränkungen kommen soll.
Dazu erklärt Matthias Gastel, Sprecher für Bahnpolitik (Presseerklärung):
„Das Agieren des DB-Konzerns beim Baustellenmanagement zwischen Hannover und Kassel spricht Bände. Bis heute kann die Deutsche Bahn auf Anfragen von Presse und Fahrgästen nicht antworten. Bis heute sind die Umleitungen in der Fahrplanauskunft nicht eingetragen. Wieder einmal werden täglich tausende Fahrgäste aus der Bahn geworfen. Seit Jahren mahnt die Bundesnetzagentur als zuständige Aufsichtsbehörde ein besseres Baustellenmanagement bei der DB Netz an. Gerade mit dem Investitionshochlauf der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung II (LuFV II) droht die Deutsche Bahn sonst noch selbst den Überblick über ihre Baustellen zu verlieren. Die DB muss endlich dahin kommen, ihre Baustellen verlässlich zu koordinieren und frühzeitig zu kommunizieren. Sonst gehen ihr weitere Fahrgäste von der Stange. So wird dann das neue Konzernprogramm „Zukunft Bahn“ zum Papiertiger.“