Land übernimmt Planungskosten für Große Wendlinger Kurve

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07.09.2017 (Pres­se­er­klä­rung)

Für die Umpla­nung der klei­nen, ein­glei­si­gen Wend­lin­ger Kur­ve hin zu einer leis­tungs­fä­hi­ge­ren, zwei­glei­si­gen Kur­ve ist es jetzt höchs­te Eisen­bahn (Sym­bol­bild)!

„Initia­ti­ve des Lan­des zu begrü­ßen!“

Das Land Baden-Würt­tem­berg wird wei­te­re Pla­nun­gen für den Bau der Gro­ßen Wend­lin­ger Kur­ve in Auf­trag geben. Das hat­te Minis­ter­prä­si­dent Win­fried Kret­sch­mann im Inter­view mit der „Nür­tin­ger Zei­tung“ bekannt gege­ben. Das Land Baden-Würt­tem­berg strebt nun eine Finan­zie­rung der Maß­nah­me über das Gemein­de­ver­kehrs­fi­nan­zie­rungs­ge­setz (GVFG) an. Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Mat­thi­as Gastel (Grü­ne) begrüßt dies aus­drück­lich. Spä­tes­tens mit den durch die Fol­gen des Bau­stel­len­un­falls in Ras­tatt für alle offen­sicht­lich gewor­de­nen Eng­päs­sen im deut­schen Schie­nen­netz muss allen klar sein, dass wir uns den Bau eines neu­en Eng­pas­ses nicht leis­ten kön­nen.

Lei­der hat die Bun­des­re­gie­rung auf Nach­fra­ge des Grü­nen-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mat­thi­as Gastel nach den Kon­se­quen­zen aus Ras­tatt erklärt, dass sie wei­ter­hin kei­ne Aus­bau­be­dar­fe sehe bezie­hungs­wei­se her­für kein Geld ver­füg­bar sei.

Bereits in der Schlich­tung zu Stutt­gart 21 war die ein­glei­sig geplan­te Wend­lin­ger Kur­ve in die Kri­tik gera­ten. Gut­ach­ter hat­ten im Auf­trag der Bun­des­re­gie­rung den zwei­glei­si­gen Bau der Ver­bin­dung zwi­schen bestehen­der Neckar­tal­bahn Stutt­gartTübin­gen und der Neu­bau­stre­cke Stutt­gartWend­lin­genUlm emp­foh­len. Die klei­ne Wend­lin­ger Kur­ve wäre ein unnö­ti­ger Zwangs­punkt für die Fahr­plan­kon­struk­ti­on mit erheb­li­chen Ein­schrän­kun­gen für ganz Baden-Würt­tem­berg. Bereits Ver­spä­tun­gen von ein oder zwei Minu­ten könn­ten Fahr­plä­ne durch­ein­an­der­wir­beln und zu Anschluss­ver­lus­ten füh­ren. Eine zwei­glei­si­ge Ver­bin­dung ohne Que­rung des Gegen­glei­ses auf der Neu­bau­stre­cke ver­rin­gert das Risi­ko einer schlech­ten Betriebs­qua­li­tät und trägt zur Sta­bi­li­tät des Gesamt­net­zes bei. „Obwohl der Bun­des­re­gie­rung all dies bes­tens bekannt ist, hat sie den Antrag des Lan­des, die Gro­ße Wend­lin­ger Kur­ve in den Vor­dring­li­chen Bedarf des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plans auf­zu­neh­men, abge­lehnt. Das ist schlicht­weg ver­ant­wor­tungs­los“, erklärt Mat­thi­as Gastel.

„Die bau­li­che Umset­zung einer zwei­glei­si­gen und kreu­zungs­frei­en Kur­ve ist rea­lis­tisch nur zusam­men mit dem Bau der Neu­bau­stre­cke Wend­lin­genUlm mög­lich. Ein nach­träg­li­cher Aus­bau schei­det aus betrieb­li­chen und Kos­ten­grün­den nahe­zu voll­stän­dig aus“, führt Gastel wei­ter aus.

Die Zeit drängt also extrem: „Der Zug für eine gute und zukunfts­fä­hi­ge Lösung droht abzu­fah­ren. Hin­ter­her wer­den sich alle ärgern, wie man einen sol­chen Murks hat bau­en kön­nen“, skiz­ziert der Grü­nen-Abge­ord­ne­te die mög­li­chen Fol­gen wei­te­ren Abwar­tens.

„Daher ist die Initia­ti­ve des grün-geführ­ten Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums, die Pla­nun­gen sel­ber vor­an zu trei­ben, sehr zu begrü­ßen. Wenn­gleich der Bau eigent­lich die Sache des Bun­des gewe­sen wäre. Denn schließ­lich geht es um einen Bun­des­schie­nen­weg“, erklärt Gastel. Bei der Finan­zie­rung über das Gemein­de­ver­kehrs­fi­nan­zie­rungs­ge­setz über­nimmt der Bund 60 Pro­zent der för­der­fä­hi­gen Kos­ten, den Rest trägt das Land und ggf. Kom­mu­nen. „Aber auch dafür muss Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Dob­rindt sich end­lich mal bewe­gen und eine Zusa­ge ertei­len“, ver­weist der Grü­nen-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te auf die Haus­auf­ga­ben im Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um. Die ver­kehr­li­che Begrün­dung von Land und der Deut­schen Bahn liegt dem Bund bereits vor.