Luftfrachtzentrum: Fliegen, wenn es eilig ist

02.08.2022

Eindrücke vor Ort gesammelt

 Erläu­te­run­gen beka­men mein Team und ich unter ande­rem von Flug­ha­fen-Geschäfts­füh­rer Wal­ter Schoe­fer (rechts im Bild).

Auf 15 Hekt­ar ist am Flug­ha­fen Stutt­gart seit 20 Jah­ren ein mit moderns­ter Tech­no­lo­gie aus­ge­stat­te­tes Logis­tik­zen­trum ange­sie­delt. Hier wer­den alle For­men von Luft­fracht abge­fer­tigt – ent­spre­chen­de Räum­lich­kei­ten zum Bei­spiel für Kühl- oder Gefahr­gut ste­hen zur Ver­fü­gung. Die gut aus­ge­bau­te Infra­struk­tur sowie die kur­zen Wege und die voll­stän­dig land­sei­ti­ge Lage des Luft­fracht­zen­trums füh­ren zu kur­zen Abfer­ti­gungs­zei­ten und damit zu kos­ten­op­ti­ma­len Pro­zes­sen. Es ste­hen sie­ben Park­po­si­tio­nen für Flug­zeu­ge direkt am Luft­fracht­zen­trum zur Ver­fü­gung.

Kun­den­spe­zi­fi­sche Ser­vices für das Fracht-Hand­ling wer­den am Flug­ha­fen Stutt­gart von zahl­rei­chen, unab­hän­gi­gen Dienst­leis­tern ange­bo­ten – 24 Stun­den am Tag, 7 Tage die Woche. Über 80 Flug­ge­sell­schaf­ten, Spe­di­ti­ons­fir­men, und Abfer­ti­gungs­ge­sell­schaf­ten pro­fi­tie­ren von den Ein­rich­tun­gen des Luft­fracht­zen­trums. Inter­es­sier­ten Unter­neh­men und Inves­tie­ren­den ste­hen freie Ansied­lungs­flä­chen auf wei­te­ren 5,5 Hekt­ar zur Ver­fü­gung. (Quel­le: Home­page Flug­ha­fen­ge­sell­schaft FSG).

Auf den 40.000 Qua­drat­me­ter Lager­flä­che darf, so schreibt es der Bebau­ungs­plan vor, nur kurz­fris­tig gela­gert, also eher umge­schla­gen wer­den. Dass die Luft­fracht am Stutt­gar­ter Flug­ha­fen eine men­gen­mä­ßig weit unter­ge­ord­ne­te Rol­le spielt war mir schon lan­ge bekannt. Für mich neu waren, dass über­wie­gend sehr hoch­wer­ti­ge Güter umge­schla­gen und beför­dert wer­den und es eher kei­ne Kun­den gibt, die sehr regel­mä­ßig die­sel­ben Güter, also bspw. eine Men­ge von x Moto­ren pro Woche zu ihren Kun­den flie­gen lässt. Die Luft­fracht ist eher dadurch gekenn­zeich­net, dass es sich immer wie­der um ande­re Güter han­delt, die zumeist sehr eilig sind. Dar­un­ter fal­len bei­spiels­wei­se Indus­trie­gü­ter wie Auto­tei­le. Wegen gestör­ter Lie­fer­ket­ten war die Trans­port­men­ge im Jahr 2021 beson­ders hoch (40.500 Ton­nen; in 2029 26.000 Ton­nen und auch für 2022 zeich­net sich eine klei­ne­re Men­ge ab). Die Post­flie­ger star­ten und lan­den in jeder Nacht, aller­dings nicht vom Fracht­zen­trum, son­dern der Sei­te des Per­so­nen­flug­ha­fens aus. Je acht Starts und Lan­dun­gen sind zuläs­sig, in der Pra­xis wird etwa die Hälf­te davon tat­säch­lich geflo­gen.