02.08.2022
Eindrücke vor Ort gesammelt
Auf 15 Hektar ist am Flughafen Stuttgart seit 20 Jahren ein mit modernster Technologie ausgestattetes Logistikzentrum angesiedelt. Hier werden alle Formen von Luftfracht abgefertigt – entsprechende Räumlichkeiten zum Beispiel für Kühl- oder Gefahrgut stehen zur Verfügung. Die gut ausgebaute Infrastruktur sowie die kurzen Wege und die vollständig landseitige Lage des Luftfrachtzentrums führen zu kurzen Abfertigungszeiten und damit zu kostenoptimalen Prozessen. Es stehen sieben Parkpositionen für Flugzeuge direkt am Luftfrachtzentrum zur Verfügung.
Kundenspezifische Services für das Fracht-Handling werden am Flughafen Stuttgart von zahlreichen, unabhängigen Dienstleistern angeboten – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Über 80 Fluggesellschaften, Speditionsfirmen, und Abfertigungsgesellschaften profitieren von den Einrichtungen des Luftfrachtzentrums. Interessierten Unternehmen und Investierenden stehen freie Ansiedlungsflächen auf weiteren 5,5 Hektar zur Verfügung. (Quelle: Homepage Flughafengesellschaft FSG).
Auf den 40.000 Quadratmeter Lagerfläche darf, so schreibt es der Bebauungsplan vor, nur kurzfristig gelagert, also eher umgeschlagen werden. Dass die Luftfracht am Stuttgarter Flughafen eine mengenmäßig weit untergeordnete Rolle spielt war mir schon lange bekannt. Für mich neu waren, dass überwiegend sehr hochwertige Güter umgeschlagen und befördert werden und es eher keine Kunden gibt, die sehr regelmäßig dieselben Güter, also bspw. eine Menge von x Motoren pro Woche zu ihren Kunden fliegen lässt. Die Luftfracht ist eher dadurch gekennzeichnet, dass es sich immer wieder um andere Güter handelt, die zumeist sehr eilig sind. Darunter fallen beispielsweise Industriegüter wie Autoteile. Wegen gestörter Lieferketten war die Transportmenge im Jahr 2021 besonders hoch (40.500 Tonnen; in 2029 26.000 Tonnen und auch für 2022 zeichnet sich eine kleinere Menge ab). Die Postflieger starten und landen in jeder Nacht, allerdings nicht vom Frachtzentrum, sondern der Seite des Personenflughafens aus. Je acht Starts und Landungen sind zulässig, in der Praxis wird etwa die Hälfte davon tatsächlich geflogen.