Corona und mehr …
Das Jahr 2020 war für niemanden von uns einfach. Die Pandemie erforderte (und erfordert) vielfach massive Umstellungen und Verzicht auf Gewohntes. Kinder und Jugendliche konnten wochenlang nicht in die Kita und die Schule gehen. Sie sahen ihre Freundinnen und Freunde weniger. Familien mussten ihren Alltag umstellen und immer wieder improvisieren. Viele Menschen, vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen, hatten Sorge, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren und zu erkranken. Selbstständige, insbesondere in der Gastronomie und im Facheinzelhandel, stellten sich immer wieder die bange Frage, wie es weitergehen kann. Das Virus und seine Gefahren forderte – und fordert uns weiterhin – als Gesellschaft heraus. Ganz besonders belastet waren und sind Pflegekräfte und das ärztliche Personal in den Kliniken. Die Behandlung von Covid-Patient*innen ist häufig durch mehrfaches Organversagen und lange Liegezeiten sehr betreuungsintensiv. Ich war regelmäßig mit den Kliniken unserer Region in Kontakt und ließ mir die dortigen Situationen schildern. Umso mehr musste ich den Kopf schütteln über die, die Corona mit einer Grippewelle gleich setzten und damit das verharmlosen, was zu oft tödlich endet. Leider schien das Verdrängen von Fakten und wissenschaftlich weitgehend unumstrittenen Erkenntnissen in Teilen unserer Gesellschaft zur Lebensmaxime zu gehören. Da wurde von „Diktatur“ gesprochen, wenn demokratisch gewählte Abgeordnete auf Basis eben solcher wissenschaftlichen Erkenntnisse und in Verantwortung für das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit Entscheidungen trafen, um die Handlungsfähigkeit des Gesundheitswesens zu erhalten und Menschenleben zu retten. Ebenso wurde gerne auch mal geleugnet, dass der Klimawandel durch menschliches Zutun beschleunigt wird. Man kann (und muss!) immer über den richtigen Weg und die Angemessenheit der Maßnahmen streiten. Dies hat jedoch respektvoll zu geschehen und darf nicht in Beleidigungen oder gar Drohungen ausarten – und auch nicht im Nichthandeln enden, wo Verantwortung durch Taten gefordert ist. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass wir gesund aus diesem oftmals sehr aufgeregten Jahr heraus und mit etwas Optimismus in ein neues Jahr starten können. Denjenigen, die sich für kranke, einsame und hilfsbedürftige Menschen engagieren, und denjenigen, die sich für den Schutz von Umwelt, Natur und Tieren einbringen oder die Kultur fördern, gilt mein ganz besonderer Dank. Dankbar bin ich auch denjenigen, die sich für Menschen aus oder in Kriegsgebieten und für hungernde Menschen in anderen Teilen dieser einen Welt einbringen und sich für eine gerechtere, friedlichere Weltordnung stark machen. Sie führen uns vor Augen, dass die Probleme an vielen Orten dieser Wekt größer sind als bei uns, wo manche sich schon darüber empören, dass sie derzeit eine Maske tragen müssen, wenn sie einen Supermarkt betreten, statt dankbar dafür zu sein, dass die Regale prall gefüllt sind.
Gerade in schwierigen Zeiten kommt es auf diejenigen an, die anpacken und Verantwortung dafür übernehmen, dass wir alle möglichst gut die großen Herausforderungen bestehen.