Mein Rückblick auf 2020

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31.12.2020

Corona und mehr …

Das Jahr 2020 war für nie­man­den von uns ein­fach. Die Pan­de­mie erfor­der­te (und erfor­dert) viel­fach mas­si­ve Umstel­lun­gen und Ver­zicht auf Gewohn­tes. Kin­der und Jugend­li­che konn­ten wochen­lang nicht in die Kita und die Schu­le gehen. Sie sahen ihre Freun­din­nen und Freun­de weni­ger. Fami­li­en muss­ten ihren All­tag umstel­len und immer wie­der impro­vi­sie­ren. Vie­le Men­schen, vor allem Älte­re und Men­schen mit Vor­er­kran­kun­gen, hat­ten Sor­ge, sich mit dem Coro­na-Virus zu infi­zie­ren und zu erkran­ken. Selbst­stän­di­ge, ins­be­son­de­re in der Gas­tro­no­mie und im Fach­ein­zel­han­del, stell­ten sich immer wie­der die ban­ge Fra­ge, wie es wei­ter­ge­hen kann. Das Virus und sei­ne Gefah­ren for­der­te – und for­dert uns wei­ter­hin – als Gesell­schaft her­aus. Ganz beson­ders belas­tet waren und sind Pfle­ge­kräf­te und das ärzt­li­che Per­so­nal in den Kli­ni­ken. Die Behand­lung von Covid-Patient*innen ist häu­fig durch mehr­fa­ches Organ­ver­sa­gen und lan­ge Lie­ge­zei­ten sehr betreu­ungs­in­ten­siv.   Ich war regel­mä­ßig mit den Kli­ni­ken unse­rer Regi­on in Kon­takt und ließ mir die dor­ti­gen Situa­tio­nen schil­dern. Umso mehr muss­te ich den Kopf schüt­teln über die, die Coro­na mit einer Grip­pe­wel­le gleich setz­ten und damit das ver­harm­lo­sen, was zu oft töd­lich endet. Lei­der schien das Ver­drän­gen von Fak­ten und wis­sen­schaft­lich weit­ge­hend unum­strit­te­nen Erkennt­nis­sen in Tei­len unse­rer Gesell­schaft zur Lebens­ma­xi­me zu gehö­ren. Da wur­de von „Dik­ta­tur“ gespro­chen, wenn demo­kra­tisch gewähl­te Abge­ord­ne­te auf Basis eben sol­cher wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se und in Ver­ant­wor­tung für das Grund­recht auf kör­per­li­che Unver­sehrt­heit Ent­schei­dun­gen tra­fen, um die Hand­lungs­fä­hig­keit des Gesund­heits­we­sens zu erhal­ten und Men­schen­le­ben zu ret­ten. Eben­so wur­de ger­ne auch mal geleug­net, dass der Kli­ma­wan­del durch mensch­li­ches Zutun beschleu­nigt wird. Man kann (und muss!) immer über den rich­ti­gen Weg und die Ange­mes­sen­heit der Maß­nah­men strei­ten. Dies hat jedoch respekt­voll zu gesche­hen und darf nicht in Belei­di­gun­gen oder gar Dro­hun­gen aus­ar­ten – und auch nicht im Nicht­han­deln enden, wo Ver­ant­wor­tung durch Taten gefor­dert ist. In die­sem Sin­ne wün­sche ich mir, dass wir gesund aus die­sem oft­mals sehr auf­ge­reg­ten Jahr her­aus und mit etwas Opti­mis­mus in ein neu­es Jahr star­ten kön­nen. Den­je­ni­gen, die sich für kran­ke, ein­sa­me und hilfs­be­dürf­ti­ge Men­schen enga­gie­ren, und den­je­ni­gen, die sich für den Schutz von Umwelt, Natur und Tie­ren ein­brin­gen oder die Kul­tur för­dern, gilt mein ganz beson­de­rer Dank. Dank­bar bin ich auch den­je­ni­gen, die sich für Men­schen aus oder in Kriegs­ge­bie­ten und für hun­gern­de Men­schen in ande­ren Tei­len die­ser einen Welt ein­brin­gen und sich für eine gerech­te­re, fried­li­che­re Welt­ord­nung stark machen. Sie füh­ren uns vor Augen, dass die Pro­ble­me an vie­len Orten die­ser Wekt grö­ßer sind als bei uns, wo man­che sich schon dar­über empö­ren, dass sie der­zeit eine Mas­ke tra­gen müs­sen, wenn sie einen Super­markt betre­ten, statt dank­bar dafür zu sein, dass die Rega­le prall gefüllt sind.

Gera­de in schwie­ri­gen Zei­ten kommt es auf die­je­ni­gen an, die anpa­cken und Ver­ant­wor­tung dafür über­neh­men, dass wir alle mög­lichst gut die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen bestehen.