Berlin/Wendlingen, 24.11.2016
Große Wendlinger Kurve von CDU und SPD abgelehnt –
Grüne: „Union und SPD schaffen das nächste Nadelöhr im Bahnverkehr!“
Der Ausbau des Knoten Stuttgart mit dem Bau der zweigleisigen Großen Wendlinger Kurve ist von den Koalitionsfraktionen von Union und SPD in der entscheidenden Sitzung des Verkehrsausschusses am Mittwochabend (23.11.2016) abgelehnt worden. Auf Antrag der Grünen um den Verkehrspolitiker und Grünen-Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Nürtingen Matthias Gastel sollte die Große Wendlinger Kurve in das zum neuen Bundesverkehrswegeplan zugehörigen Bundesschienenwegeausbaugesetz aufgenommen werden. Am Freitag, dem 2. Dezember 2016, 9:00 Uhr bis 10:30 Uhr, steht das am Abend des 23. November im Verkehrsausschuss abgeänderte Bundeschienenwegeausbaugesetz zur abschließenden Abstimmung im Plenum des Deutschen Bundestages. Mit dem ablehnenden Votum von CDU und SPD rückt der dringend benötigte Bau einer zweigleisigen Wendlinger Kurve für einen guten Regional- und Fernverkehr zwischen Stuttgart, Reutlingen und Tübingen in weite Ferne.
Matthias Gastel (Grüne), baden-württembergischer Abgeordneter im Verkehrsausschuss des Bundestages und Antragsteller seiner Fraktion für die Einordnung der Großen Wendlinger Kurve im Bundesschienenwegeausbaugesetz erklärt hierzu: „Leider haben CDU und SPD die Chance vertan, die größten Kapazitätsengpässe infolge von Stuttgart 21 auszumerzen. Trotz intensiver Bemühungen der grün-geführten Landesregierung und zahlreicher Kontakte auch in die Fraktionen der Großen Koalition hinein wollten sich die baden-württembergischen Abgeordneten von CDU und SPD im Verkehrsausschuss um Steffen Bilger und Annette Sawade nicht zu einem notwendigen Ausbau des Knotens Stuttgart bekennen. Man darf sich die Frage stellen, ob die baden-württembergischen CDU- und SPD-Abgeordneten an einer Auseinandersetzung mit den Engpässen in der Region Stuttgart überhaupt interessiert sind. Denn im Gegensatz zu Stuttgart wurde der Ausbau des Bahnknotens Hannover auf Intervention niedersächsischer Abgeordneter in das Schienenwegeausbaugesetz neu hineingeschrieben.“
„Mit ihrem Desinteresse an einer ernsthaften Debatte zum Bahnknoten Stuttgart und dem Regional- und Fernverkehr nach Reutlingen und Tübingen zeigen CDU und SPD einmal mehr, dass sie die Folgeschäden durch Stuttgart 21 bis heute nicht eingestehen wollen. Denn mit einer eingleisigen Verbindungskurve in Wendlingen stehen die von der Deutschen Bahn geplanten Intercity-Linien nach Reutlingen und Tübingen auf der Kippe. Mit dem Bau dieser Kleinen Wendlinger Kurve ist eine nachträgliche Erweiterung zu einer zweigleisigen Verbindungskurve ins Neckartal technisch kaum mehr umsetzbar. Wir Grüne werden jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit der Regional- und Fernverkehr in der Region Stuttgart nicht durch die Gedankenlosigkeit von CDU und SPD ausgebremst wird. Wir werden nicht weitere 15 Jahre auf den nächsten Bundesverkehrswegeplan warten können, um dann festzustellen, dass jetzt alle Möglichkeiten für einen guten Bahnverkehr ins Neckartal verbaut sind“, so der Filderstädter Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel abschließend.