17.10.2016
Der Wandel zur neuen Mobilitätsgesellschaft – Ansätze für einen Politikwechsel
Der Bundesverband von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat im Jahr 2015 einen wissenschaftlichen Beirat ins Leben gerufen, der darüber zu beraten hatte, wie die zukünftige Mobilitäts- und Verkehrspolitik aussehen könnte. Einige Mitglieder des Beirates haben einen sehr lesenswerten Beitrag verfasst.
Während bei der Energiewende bereits große Fortschritte erkennbar sind, erscheint dagegen eine Verkehrswende noch in sehr weiter Ferne zu liegen. Doch der Keim des Wandels, so die Autoren, ist längst erkennbar: In Deutschlands Großstädten leben zunehmend mehr Menschen eine multimodale Verkehrspraxis. Sie haben also kein „Hauptverkehrsmittel“ mehr, sondern sie nutzen je nach Verfügbarkeit, Gelegenheit und Notwendigkeit das Verkehrsmittel, das gerade passt. Das können die eigenen Füße, das Rad, Busse und Bahnen und auch das Auto sein. Ein besonders illustratives Beispiel des bereits stattfindenden Wandels ist der Fahrradverkehr. Die Autoren sehen aber auch, dass sich die Lage in ländlichen Gebieten deutlich anders darstellt und hier das Auto oftmals noch das einzige relevante Verkehrsmittel darstellt.
Um eine umfassende Verkehrswende einzuleiten, von der noch niemand weiß, wie sie am Ende konkret aussehen wird, weisen die Autoren auf die Notwendigkeit einer mutigen und gestaltungsfreudigen Politik hin. Verkehrspolitik müsse dafür wieder zu einem zentralen Politikfeld werden, das über die Infrastrukturbereitstellung hinausgeht. Gefordert wird eine „neue, kluge Kombination aus staatlicher Gewährleistung, Innovationen und bürgerlichem Engagement sowie eine neue Mobilitäts- und Verantwortungskultur.“
Hier kann der dreiseitige Beitrag nachgelesen werden (mit freundlicher Genehmigung der Verfasser): mut-zur-zukunft-andreas-knie-u‑a